Realschule
Realschule. 1) Geschaffen 1699 nach einer Idee von August Hermann Francke in Halle/Saale als „Pädagogium für Kinder, die nur im Schreiben, Rechnen, Latein und Französischen und in der Ökonomie unterrichtet werden und die studia nicht continuieren, sondern zur Aufwartung bei vornehmen Herren, zur Schreiberei, zur Kaufmannschaft... gebraucht werden sollen". Um 1800 bestanden zweiklassige Realschulen, die für technische Schulen oder Handelsschulen vorbereiteten. Gemeinsam mit dem Gymnasium erhielt die Realschule 1909 neue Lehrpläne. – 2) Im Mittelschulgesetz von 1927 wurde die Realschule als achtklassige Schulform (vergleiche Realgymnasium) neu geregelt (Unter-Realschule mit einer lebenden Fremdsprache; Ober-Realschule mit zwei lebenden Fremdsprachen; Sonderform: Frauenoberschule für Mädchen). Durch das Schulgesetzwerk 1962 wurde die Realschule mit dem Realgymnasium in ein Realgymnasium mit naturwissenschaftlichem und mathematischem Zweig umgewandelt; aus der Frauenoberschule wurde das Wirtschaftskundliche Realgymnasium für Mädchen.
Literatur
- Gustav Strakosch-Graßmann: Geschichte des Österreichischen Unterrichtswesens. Wien: Pichler 1905
- 50 Jahre Stadtschulrat für Wien. Hg. von Hermann Schnell unter Mitarbeit der Beamten des Stadtschulrates. Wien [u.a.]: Jugend und Volk 1972