Rechnungshof
Rechnungshof, Organ des Nationalrats (dem er unmittelbar untersteht und der den Präsident und den Vizepräsident des Rechnungshofs auf [derzeit] jeweils 12 Jahre ohne die Möglichkeit der Wiederwahl bestellt) und der Landtage zur Prüfung der Gebarung von Bund, Ländern, Gemeindeverbänden und Gemeinden mit mehr als 20.000 Einwohnern sowie von Stiftungen, Fonds und Anstalten einschließlich Sozialversicherungsträgern, Österreichischem Rundfunk und Unternehmen, an denen Gebietskörperschaften mehrheitlich beteiligt sind; Sitz in Wien. Damit unterliegen neben der Wiener Stadtverwaltung (die auch über ein eigenes Kontrollamt verfügt, das dem Bürgermeister untersteht), zahlreiche in Wien ansässige Institutionen der Kontrolle des Rundfunks, wobei die Prüfung überwiegend von Amts wegen erfolgt.
Der Rechnungshof in seiner heutigen Form besteht als "Staatsrechnungshof" ab 1919 beziehungsweise - nachdem er 1938 nach dem "Anschluss" aufgelöst worden war - seit 1945. Vorläufer gab es bereits ab dem Ende des 15. Jahrhunderts (ab 1496 die von Kaiser Maximilian I. eingerichtete Allgemeine Schatzkammer, ab 1761 die von Maria Theresia geschaffene Hofrechnungskammer und ab 1867 den Obersten Rechnungshof).
Als zu Beginn der 1970er Jahre eine zentral gelegene Unterbringung für den Rechnungshof gesucht wurde, wurde die Unterbringung von 300 Bediensteten (die man allerdings erst in einigen Jahrzehnten erwartete) zur Grundlage genommen (davon 215 im Prüfdienst). 1938 hatte der Rechnungshof über 80 Bedienstete (davon 50 im Prüfdienst) verfügt, 1961 über 124 (80); 1972 waren es 190 (136) und 1978 über 235 (170) Bedienstete.
Präsidenten/Präsidentin
- 1964-1980 Jörg Kandutsch
- 1980-1992 Tassilo Broesigke
- 1992-2004 Franz Fiedler
- 2004-2016 Josef Moser
- seit 1. Juli 2016 Margit Kraker
Siehe auch Bundesamtsgebäude (3, Dampfschiffstraße 2).