Tassilo Broesigke
Tassilo Broesigke, * 8. Juni 1919 Meierhöfen bei Karlsbad (Karlovy Vary, Tschechische Republik), † 9. September 2003 Hollabrunn, Niederösterreich, Jurist, Politiker.
Biografie
Tassilo Broesigke besuchte von 1929 bis 1937 das Gymnasium in Hollabrunn, studierte zuerst Philosophie, dann Jus an den Universitäten München, Heidelberg und Wien (Dr. jur. 1947) und ergriff hier den Beruf eines Rechtsanwalts (Eröffnung einer eigenen Kanzlei 1951). Ende der 1950er Jahre begann er sich auch politisch zu betätigen (1956 Landesparteiobmann der Freiheitlichen Partei [zuvor Verband der Unabhängigen [VdU] beziehungsweise Wahlpartei der Unabhängigen [WdU] ], von 1959 bis 1963 Landtagsabgeordneter und Gemeinderat sowie Klubobmann der Freiheitlichen Partei im Rathaus).
Vom 4. November 1963 bis zum 30. März 1966 und vom 19. Oktober 1970 bis zum 18. Juni 1980 war er Abgeordneter zum Nationalrat (auch Obmann des Justizausschusses sowie zweier parlamentarischer Untersuchungsausschüsse). Ab 1. Juli 1980 zum Präsidenten des Rechnungshofs bestellt, übte er diese Funktion bis 30. Juni 1992 aus.
Seine Tätigkeit, die auch die Einrichtungen der Stadt Wien mit einschloss, war geprägt durch hohes Fachwissen, stete Einsatzbereitschaft und allseits bescheinigte Objektivität, die ihm über alle Parteigrenzen hinweg Anerkennung sicherte.
Bürger der Stadt Wien (1998).
Literatur
- Ernst Bruckmüller [Hg.]: Personenlexikon Österreich. Wien: Verlagsgemeinschaft Österreich-Lexikon 2001
- Rathaus-Korrespondenz, 31.03.1998
- Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995
Tassilo Broesigke im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.