Renald Deppe

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Deppe, Renald
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  362611
GNDGemeindsame Normdatei 124184944
Wikidata Q121462236
GeburtsdatumDatum der Geburt 4. August 1955
GeburtsortOrt der Geburt Bochum 4007328-2
SterbedatumSterbedatum 28. Mai 2023
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Musiker, Komponist, Kurator, Bildender Künstler
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 12.08.2024 durch WIEN1.lanm09bie
BestattungsdatumDatum der Bestattung  19. Juni 2023
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Wiener Zentralfriedhof
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Preis der Stadt Wien für Musik (Verleihung: 2006)


Renald Deppe, * 4. August 1955 Bochum, † 28. Mai 2023 Wien, Musiker, Komponist, bildender Künstler, Kurator, Musikpädagoge, Veranstalter.

Biografie

Renald Deppe studierte unter anderem an der Folkwang Hochschule in Essen, Klarinette, Klavier und Komposition. Danach wechselte er nach Wien an die damalige Hochschule für Musik und darstellende Kunst, um dort von 1980 bis 1983 sein Studium der Klarinette bei Alfred Prinz fortzusetzen. Der Klang von Alfred Prinz, dem damaligen Soloklarinettisten der Wiener Philharmoniker, lockte ihn, laut Eigenaussage nach Wien. Dieser hätte ihn genauso fasziniert wie der Sound des Jazzers Jimmy Giuffre.

Im Jahr 1988 initiierte er die Kulturspektakel in der Stadtinitiative Wien, eine monatliche Konzertreihe mit dem Schwerpunkt Komponistinnen- und Komponisten-Porträts und zeitgenössisches Musikschaffen, die er bis 1997 kuratierte. 1991 gründete er die GrabenFestTage im Grabenhof deren künstlerische Leitung er bis 1998 der inne hatte. Gemeinsam mit seiner damaligen Frau Margarethe, Fabian Pollack und Michael Bruckner-Weinhuber gründete er 1992 die "Capella con Durezza" als ein Werkstatt-Ensemble das sich verstärkt der interdisziplinären Zusammenarbeit mit Literaten und bildenden Künstlern widmete. Mit den "Wachauer Pestbläsern" gründete er 2002 ein weiteres Ensemble.

Zusammen mit Matthias Rüegg und Christoph Huber gehörte Deppe 1993 zu den Mitbegründern des Jazz-Clubs Porgy & Bess in Wien. Von 1994–1997 war er Mitglied der künstlerischen Leitung, später leitete er dort die "Strenge Kammer" und erfand die Reihe "Lost & Found" als Laboratorium für Nachwuchsmusikerinnen und –musiker. Darüber hinaus war er von 1997 bis 1998 als Musikkurator am Festspielhaus St. Pölten tätig.

Als Saxofonist und Klarinettist wirkte er bei führenden Ensembles für klassische, zeitgenössische und improvisierte Musik mit, u.a. beim "Klangforum Wien" und im "Ensemble Wien" und trat bei vielen internationalen Festivals auf. Abseits davon verfasste er zahlreiche Auftragswerke als Komponist mit Schwerpunkt auf Kammermusik, Musiktheater oder auch Installationen. Arbeitsschwerpunkte seines kompositorischen Schaffens waren Kammermusik, Musiktheater, Graphische Notationsarbeiten, Interdisziplinäre Projektgestaltungen, Installationen und Klang-Graphein.

Ab 1998 unterrichtete er an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien im Kulturmanagement-Lehrgang des IKM (Institut für Kulturmanagement und Gender Studies). Seit 1999 fungierte er als Mitherausgeber der Kunstzeitschrift kursiv. Von April 2000 bis zu seiner Pensionierung im September 2022 lehrte Renald Deppe u.a. Jazzgeschichte, Kompositionstechniken der Neuen Musik, Musikästhetik / Medienästhetik, Instrumentation, Satzlehre und Hörtraining am Institut für Theorie und Geschichte (ITG) sowie am Institut für Komposition, Dirigieren und Computermusik (IKD) der Anton-Bruckner-Privatuniversität in Linz.

Auf Tonträger gibt es die Musik von Renald Deppe nicht. Für ihn ist Musik etwas, was sich der Fixierung entzieht. Aus Prinzip mache er keine Cd's, erklärte er 2019 in einem Interview mit der "Presse".

Renald Deppe, einer der wichtigsten Exponenten der österreichischen zeitgenössischen Musikszene, erlag im Alter von 67 Jahren seinem schweren Krebsleiden.

Literatur


Renald Deppe im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.