Renate Holm
Renate Holm, * 10. August 1931 Berlin, † 21. April 2022 Wien, Sängerin.
Biografie
Renate Holm studierte zunächst in ihrer Heimatstadt privat bei Maria Ivogün und Waltraut Waldeck, später dann in Wien bei Maria Hittorf Gesang. Ihr Studium finanzierte sie sich als Zahnarzthelferin.
Erstmals machte sie auf sich aufmerksam, als sie bei einem Wettbewerb des RIAS-Berlin Anfang der fünfziger Jahre den ersten Preis zugesprochen erhielt; sie ergriff allerdings auch daraufhin nicht sofort die Opern- und Konzertsängerinnen-Laufbahn, sondern machte sich zunächst als Schlagersängerin einen Namen, spielte in Operettenfilmen mit und debütierte 1957 auf Empfehlung Hubert Marischkas als Helene in Oscar Straus' "Ein Walzertraum" an der Wiener Volksoper.
Ab diesem Zeitpunkt widmete sich Renate Holm fast ausschließlich ihrer Bühnenkarriere, wo sie zu einer der führenden Interpretinnen in ihrem Stimmfach aufstieg. Sie trat 1960 erstmals an der Wiener Staatsoper – als Gretchen im "Wildschütz" - auf, deren Ensemblemitglied sie 1964 unter der Direktion von Herbert von Karajan wurde, sie sang bei den Salzburger Festspielen und war ständiger Gast an den Opernhäusern in Nord- und Südamerika.
Ihr Repertoire, welches auch auf zahlreichen Schallplatten und in Opern- und Operettenverfilmungen festgehalten ist, reicht von Mozart, Rossini, Verdi, Puccini bis Richard Strauss. Daneben widmete sich Renate Holm aber auch dem konzertanten Ariengesang und dem leichteren Fach.
1987 übernahm sie am Theater am Kurfürstendamm in Berlin erstmals eine Sprechrolle, 1989 trat sie in in Lina Wertmüllers "Liebe und Magie in Mammas Küche" am Wiener Volkstheater auf.
Einen über die Bühne hinausgehenden Bekannt- und Beliebtheitsgrad erlangte sie durch die Mitwirkung an Fernsehshows und musikalischen Unterhaltungssendungen. Renate Holm gehörte in den 1960er und 1970er Jahren zum Stammensemble von Wiener Staats- und Volksoper, was auch dadurch dokumentiert ist, dass sie in den Wiener Opern- und Operettenfilmproduktionen dieser Zeit, etwa "Die Fledermaus", mitwirkte. Außerdem war Renate Holm für den ORF als Fernsehautorin tätig.
Quellen
Literatur
- Karl J. Kutsch / Leo Riemens: Großes Sängerlexikon, Band 3. München: Saur 1997
- Rudolf Flotzinger [Hg.]: Oesterreichisches Musiklexikon. Band 2: Gaal -Kluger. Wien: Verl. der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2003
- ORF Wien: Kammersängerin Renate Holm ist 80
Weblinks
Renate Holm im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.