Richard Belcredi

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Belcredi, Richard
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Graf
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  7968
GNDGemeindsame Normdatei 118657992
Wikidata Q78617
GeburtsdatumDatum der Geburt 12. Februar 1823
GeburtsortOrt der Geburt Ingrowitz (Jimramov, Tschechische Republik)
SterbedatumSterbedatum 12. Dezember 1902
SterbeortSterbeort Gmunden
BerufBeruf Politiker
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Richard Graf Belcredi * 12. Februar 1823 Ingrowitz (Jimramov, Tschechische Republik), 12. Dezember 1902 Gmunden, Politiker, Vater des Ludwig, Bruder des Ekbert Belcredi. Trat 1842 in den österreichischen Staatsdienst, schied jedoch 1848 aus; er wurde 1855 Kreishauptmann in Znaim, 1860 Landeshauptmann von Schlesien und 1864 Statthalter von Böhmen; ab 1860 Mitglied des Böhmischen Landtags und des Reichsrats. Nach dem Scheitern der liberal-zentralistischen Verfassung und dem Rücktritt Anton Ritter von Schmerlings wurde Belcredi am 27. Juli 1865 Staatsminister und Ministerpräsident, sistierte (im Hinblick auf Ungarn) die Verfassung von 1861 und suchte (in Anlehnung an Metternich) eine föderalistische Lösung, die die Slawen den Deutschen und den Ungarn gleichstellen sollte (den Dualismus lehnte er ab). Als Beust im Oktober 1866 gegen seinen Willen in unmittelbaren Verhandlungen mit Ungarn den „Ausgleich" vereinbarte, trat Belcredi am 7. Februar 1867 zurück, hielt sich seither der Politik fern, diente Franz Joseph aber als geheimer Berater. 1881-1895 war Belcredi Präsident des Verwaltungsgerichtshofs, ab 1881 Herrenhausmitglied und Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies.

Literatur

  • Anton Bettelheim [Hg.]: Führende Geister. Eine Sammlung von Biographien. 75 Bände. Dresden: Ehlermann 1890-1928
  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. Band 1: A-H. München: A. Francke 1973
  • Matthias Bernath [Hg.]: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. 4 Bände. München: Oldenbourg 1974-1981
  • Wilhelm Kosch: Biographisches Staatshandbuch. Lexikon der Politik, Presse und Publizistik. Band 1. Bern: Francke 1963
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Band 1. Berlin: Duncker & Humblot 1953
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. Band 1: A - Blumenthal. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856
  • Ludwig Graf Belcredi: Ein österreichischer Staatsmann. Graf Richard Belcredi 1823-1902. In: Die Kultur 6 (1905), S. 281 ff.
  • Kaiser Franz Joseph von Oesterreich oder Der Verfall eines Prinzips. Hermesvilla, Lainzer Tiergarten, 28. März 1980 bis 15. März 1981. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien [1980] (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 64), S. 84
  • Reichspost, 04.12.1902