Ritterorden
Ritterorden, in der Kreuzzugsbewegung (Ende 11. Jahrhundert) entstandener Ordenstyp, der sich von den herkömmlichen Orden durch sein Hauptziel (Kriegführung gegen die Ungläubigen) und seine Zusammensetzung (Ritter für die Besetzung der Ordensämter und das Kommando im Krieg, geistliche Brüder für die Seelsorge, einfache Brüder für Krankenpflege, Kriegsdienst und Handwerk) unterschied. Die ältesten (noch in Palästina entstandenen) Ritterorden waren die Johanniter (nachmals Malteser), die Templer (aufgelöst 1312) und der Deutsche Orden. Nach vollständiger Wiedereroberung des Heiligen Lands durch den Islam (1291) nahmen die Johanniter den Kampf im Mittelmeer auf, der Deutsche Orden begann an der Ostsee mit der gewaltsamen Unterwerfung und Bekehrung der heidnischen Preußen; heute widmen sich beide Orden der Krankenpflege.
Weiters gab es unter anderem den St.-Georgs-Orden (gegründet 1469 durch Friedrich III.), den Orden vom Goldenen Vlies (ein 1430 in Burgund gegründet Adelsbündnis zur Pflege christlicher Grundsätze), den Ritterorden „Militia Christiana" (gegründet 1619 durch den kaiserlichen Feldherrn Michael Adolf Graf Althan) und den Drachenorden (gegründet im 15. Jahrhundert in Ungarn).
Literatur
- Lexikon für Theologie und Kirche. Hg. von Michael Buchberger. Band 8. Freiburg im Breisgau: Herder 1963, Sp. 1326
- Max Heimbucher: Die Orden und Kongregationen der katholischen Kirche. Band 1. Paderborn: F. Schöningh 1934, S. 29, S. 339 f., S. 615 ff.