Deutscher Orden

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Institution
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1190 JL
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  4101
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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  • 1., Singerstraße 7

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48° 12' 26.82" N, 16° 22' 25.05" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Deutscher Orden (Deutscher Ritterorden, Deutschherren), einer der drei großen Ritterorden, die zur Zeit der Kreuzzüge entstanden (Johanniter, Templer). 1190 gründeten deutsche Kaufleute in Akkon eine Spitalsbruderschaft, die 1198 in einen Ritterorden umgewandelt wurde; damit trat neben die karitative Tätigkeit die Verteidigung und Ausbreitung des Christentums mit Waffengewalt. Im 13. Jahrhundert entstanden Kommenden (Niederlassungen) in ganz Europa (Begründung souveräner Ordensstaaten in Preußen [1230] und Livland [1237]). Nach dem Verlust des Heiligen Landes an den Islam wurde die Ordenszentrale 1291 nach Venedig und 1309 auf die Marienburg in Westpreußen verlegt. An der Spitze des Ordens stehen der Hochmeister und die Gebietiger (Minister), unter ihnen je ein Landmeister für Deutschland (genannt Deutschmeister), Preußen (hier ist seit 1309 der Hochmeister zugleich Landmeister) und Livland; die weitere Untergliederung sieht Balleien (Provinzen) unter Landkomturen vor, denen jeweils mehrere Kommenden (unter Komturen) unterstellt wurden.

In Wien residierte der Landkomtur der Bailei Österreich (Deutschordenshaus). Westpreußen (mit der Marienburg) ging 1466, Ostpreußen (mit Königsberg) 1525 an Polen verloren; die Ordenszentrale befand sich fortan in Mergentheim, der Ordensobere nannte sich nun Hoch- und Deutschmeister. Ordensziel wurde die Türkenabwehr (1696 Gründung des Regiments "Hoch- und Deutschmeister". 1809 erwirkte Napoleon die Auflösung aller Kommenden außerhalb des Kaisertums Österreich; der Hoch- und Deutschmeister residiert nun in Wien (bis 1918 wurde das Amt von einem Habsburger versehen). 1923 Umwandlung in einen geistlichen Orden und Beschränkung auf karitative und religiöse Tätigkeit. 1938 durch die Nationalsozialisten aufgehoben, kam es 1947 zur Wiedererrichtung (Gedenktafel Auflösung Deutscher Orden im 1. Bezirk erinnert daran); es entstanden auch wieder Kommenden außerhalb Österreichs.

Siehe auch

Schatzkammer des Deutschen Ordens, Deutschordensarchiv

Literatur

  • Marian Tumler: Der Deutsche Orden im Werden, Wachsen und Wirken bis 1400. Mit einem Abriss der Geschichte des Ordens von 1400 bis zur neuesten Zeit. Wien: Panorama 1955
  • Maria Tumler / Udo Arnold: Der Deutsche Orden. Von seinem Ursprung bis zur Gegenwart. Bad Münstereifel: U. Arnold 31981
  • Hartmut Boockmann: Der Deutsche Orden. 12 Kapitel aus seiner Geschichte. München: Beck 21982
  • 800 Jahre Deutscher Orden. Ausstellung des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg in Zusammenarbeit mit der Internationalen Historischen Kommission zur Erforschung des Deutschen Ordens. Gütersloh [u.a.]: Bertelsmann-Lexikon-Verlag 1990
  • Hermann Fillitz: Schatzkammer des Deutschen Ordens. Wien: Deutscher Orden 1971 (Liste der Hochmeister, S. 2)