Robert Rigel
Robert Rigel, * 6. März 1872 Bremen, ✝︎ 5. Februar 1951 Großgmain, Berufsoffizier, Politiker.
Biografie
Robert Rigel wurde als Sohn eines Angestellten in Bremen, Deutschland, geboren. Er war verheiratet. Zunächst dem evangelischen (Augsburger Bekenntnis) Glauben zugehörig, trat er nach 1938 aus der Kirche aus und galt dann laut nationalsozialistischer Diktion als "gottgläubig". Nach der Matura (Kadettenschule) war er bis 1925 als Generalmajor tätig, dann war er SA-Obergruppenführer.
Rigel nahm am Ersten Weltkrieg teil. Wegen illegaler Tätigkeit für die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) wurde er inhaftiert. Er floh nach Deutschland und wurde von 1935 bis 1937 Führer im Legionslager Wöllershof (Bayern) sowie Erzieher beziehungsweise Abteilungschef im Erziehungshauptamt Oberste SA-Führung in München. Er wurde laut der Kartei zu den Gauakten ausgebürgert.
Vom 1. April 1942 bis zum 16. März 1945 war er Ratsherr.
Am 24. Oktober 1945 wurde er laut "Neues Oesterreich" in Salzburg verhaftet. Das Volksgericht Linz klagte ihn an (Vg Vr 457/1949 Sch. 507), der Akt ist jedoch laut Oberösterreichischem Landesarchiv nicht dokumentiert.
Siehe auch: Ratsherren (NS-Zeit) (mit Auflistung aller Ratsherren)
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Ratsherren, A1: Personalstandsbogen Robert Rigel, 09.09.1944
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Gauakten, K1
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Gauakten, A1: 271.513
- Rigel, Robert, Wienbibliothek im Rathaus: Tagblattarchiv, TP-042337
- Österreichisches Staatsarchiv - Archiv der Republik, Bundesministerium für Inneres, Gauakten: 208.267
Literatur
- Maren Seliger: Scheinparlamentarismus im Führerstaat. "Gemeindevertretung" im Austrofaschismus und Nationalsozialismus. Funktionen und politische Profile Wiener Räte und Ratsherren 1934–1945 im Vergleich. Wien [u.a.]: Lit-Verlag 2010, S. 860 f.
- Walter Wiltschegg: Die Heimwehr. Eine unwiderstehliche Volksbewegung. Wien: Verlag für Geschichte und Politik 1985 (Studien und Quellen zur österreichischen Zeitgeschichte, 7), S. 51 f., S. 337