Roman Haubenstock-Ramati

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Haubenstock-Ramati, Roman
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Hochsch.Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  37093
GNDGemeindsame Normdatei 119088037
Wikidata Q526993
GeburtsdatumDatum der Geburt 27. Februar 1919
GeburtsortOrt der Geburt Krakau 4073760-3
SterbedatumSterbedatum 3. März 1994
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Komponist
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage-GW
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Großer österreichischer Staatspreis für Musik (Übernahme: 22. Oktober 1981)
  • Musik-Protokoll-Preis (Übernahme: Juni 1977)
  • Preis der Stadt Wien für Musik (Übernahme: 31. Mai 1977)
  • Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold (Verleihung: 26. Juni 1984, Übernahme: 30. November 1984)

Roman Haubenstock-Ramati, * 27. Februar 1919 Krakau, † 3. März 1994 Wien, Komponist.

Biografie

Roman Haubenstock-Ramati wurde am 27. Februar 1919 in Krakau geboren und begann bereits als Kind zu komponieren. Von 1934 bis 1938 studierte er am Konservatorium seiner Geburtsstadt Violine und Musiktheorie und ab 1937 Musikwissenschaft und Philosophie an der Universität. Nach dem Überfall der Nationalsozialisten auf Polen floh er als polnischer Jude mit seiner Familie nach Lemberg, wo er an der Musikhochschule Komposition studierte. Roman Haubenstock-Ramati wurde unter dem Vorwurf der Spionage wiederholt verhaftet und wieder freigelassen und gelangte auf Umwegen schließlich 1942 nach Palästina, während seine Eltern im Holocaust ermordet wurden.

1947 kehrte der Musiker nach Krakau zurück und wurde Leiter der Musikredaktion von Radio Krakau. 1950 ging er wieder nach Israel. Er war Professor an der Musikakademie von Tel Aviv und wurde mit dem Aufbau einer Musikbibliothek beauftragt, die er als erster Direktor leitete. Noch während seines Israel-Aufenthalts schaffte Roman Haubenstock-Ramati bei den "Donaueschinger Musiktagen für zeitgenössische Musik" den internationalen Durchbruch.

Endgültig nach Europa kehrte der Komponist 1957 zurück. Zunächst war er ein halbes Jahr lang am Studio de Musique Concrète in Paris tätig. Dort erhielt er wichtige Anregungen durch Olivier Messiaen, bevor er mit seiner Familie nach Wien übersiedelte. Er arbeitete als Lektor und Berater für neue Musik bei der Universaledition. 1959 organisierte Roman Haubenstock-Ramati, der selbst auch als Maler und Grafiker in Erscheinung trat, die erste Ausstellung musikalischer Grafiken bei den "Donaueschinger Musiktagen". Dementsprechend beschäftigte sich Roman Haubenstock-Ramati auch mit grafischer Notation.

1973 bis 1989 war der Komponist Professor an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst, von 1976 bis 1986 leitete er das Institut Elektroakustik und Experimentelle Musik und stand ab 1990 als Präsident dem Klangforum Wien vor.

Roman Haubenstock-Ramati schuf sowohl Orchesterwerke als auch Kammermusik. Seine Oper "Amerika" nach Franz Kafka wurde 1966 an der Deutschen Oper Berlin uraufgeführt und von seinem Schüler Beat Furrer 1992 überarbeitet. Für das Ballett "Unruhiges Wohnen" lieferte Elfriede Jelinek die Textvorlage und besprach auch das Zuspielband.

Bei Haubenstock-Ramatis sogenannten Mobiles und Multiples konnten die Interpreten weitgehend selbst den musikalischen Ablauf bestimmen. Angegeben wurde nur die Klangfarbe, wofür der Komponist ein die traditionelle Notenschrift ergänzendes Zeichensystem verwendete.

Literatur


Roman Haubenstock-Ramati im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks