Rudolf Allers

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Allers, Rudolf
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. med. univ., Dr. phil., Univ.-Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  20508
GNDGemeindsame Normdatei 116287128
Wikidata Q3942258
GeburtsdatumDatum der Geburt 13. Jänner 1883
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 14. Dezember 1963
SterbeortSterbeort Hyattville; Vereinigte Staaten
BerufBeruf Psychiater, Psychologe, Philosoph
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.09.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Allers Rudolf, * 13. Jänner 1883 Wien, † 14. Dezember 1963 Hyattsville, Vereinigte Staaten, Psychiater, Psychologe, Philosoph. Nach Studium an der Universität Wien (Dr. med. univ. 1906) arbeitete Allers an der Zweiten Medizinischen Universitäts-Klinik und an der Wiener Allgemeinen Poliklinik, wurde 1907 Assistent im Laboratorium für experimentelle Chemie des Chemikers und Dermatologen Eduard Spiegler (Spiegler-Stiftung), ging dann an die Prager Deutsche Psychiatrische Universitäts-Klinik zu Arnold Pick und war ab 1909 Assistent an der Münchner Psychiatrischen Universität-Klinik unter Emil Kraepelin, bei dem er sich 1913 habilitierte. Nach der Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg wirkte er bis 1938 am Physiologischen Institut der Universität Wien; Viktor Frankl war damals sein Mitarbeiter bei sinnesphysiologischen Forschungen. 1927 konnte sich Allers auch an der Universität Wien für Psychiatrie habilitieren, 1934 wurde er in Mailand zum Dr. phil. promoviert. Noch vor der nationalsozialistischen Besetzung Österreichs verließ Allers 1938 seine Heimat, lehrte zuerst an der Catholic Universitity of America und ab 1948 als Professor für Psychologie und Philosophie an der Georgetown Universität in Washington. Als Psychiater zunächst der individualpsychologischen Schule Alfred Adlers zugeneigt (Bruch 1927), setzte sich Allers kritisch ablehnend mit der von Sigmund Freud geschaffenen Psychoanalyse auseinander („Über Psychoanalyse", 1922). Sein Bestreben war es, die Wiener Schule der medizinischen Psychologie mit der katholischen Anthropologie zu verbinden. Weitere bedeutende Werke Allers sind „Das Werden der sittlichen Person" (1930), „Heilerziehung bei Abwegigkeit des Charakters", „Character education in adolescence" (1940) und „The successful error: a critical study of Freudian psychoanalysis" (1940). Allers wissenschaftliches Werk umfaßt 16 Bücher (Übersetzungen in acht Sprachen) und rund 700 Aufsätze. Ehrenmitglied der Österreichischen Ärztegesellschaft für Psychotherapie.

Quellen

Literatur

  • Werner Röder / Herbert A. Strauss: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International biographical dictionary of Central European émigrés 1933-1945. Hg. vom Institut für Zeitgeschichte München und von der Research Foundation for Jewish Immigration. München [u.a.]: Saur 1980-1999
  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 1: Aaser-Komoto. München: Urban & Schwarzenberg 1962
  • Judith Merinsky: Die Auswirkungen der Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich auf die medizinische Fakultät der Universität Wien im Jahr 1938. Biographie entlassener Professoren und Dozenten. Diss. Univ. Wien. Wien 1980, S. 5 f.
  • Louis Jugnet: Rudolf Allers ou L'Anti-Freud. Paris: Les Éditions du Cèdre 1950
  • Viktor Frankl: Rudolf Allers als Philosoph und Psychiater. In: Wissenschaft und Weltbild 17 (1964), S. 150 ff.
  • Wolfgang Huber (Herausgeber): Beiträge zur Geschichte der Psychoanalyse in Österreich. Wien / Salzburg: Geyer-Edition 1978, S. 81 ff., S. 101 ff.