Rudolf Carnap

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Carnap, Rudolf
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Univ.Prof.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  16371
GNDGemeindsame Normdatei 118519158
Wikidata Q76519
GeburtsdatumDatum der Geburt 18. Mai 1891
GeburtsortOrt der Geburt Ronsdorf (Wuppertal-Ronsdorf)
SterbedatumSterbedatum 14. September 1970
SterbeortSterbeort Santa Monica, Kalifornien, USA
BerufBeruf Philosoph
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Archives of Scientific Philosophy, University of Pittsburgh
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Zwischenkriegszeit
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 18.11.2024 durch WIEN1.lanm09kka
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Rudolf Carnap, * 18. Mai 1891 Ronsdorf (Wuppertal-Ronsdorf), † 14. September 1970 Santa Monica, Kalifornien, USA, Philosoph.

Biographie

Carnap studierte von 1910 bis 1914 Physik, Mathematik und Philosophie in Jena und Freiburg, unter anderem bei Gottlob Frege, Bruno Bauch und Max Wien. 1913 begann er Forschungen für seine Dissertation im Bereich der experimentellen Physik. Diese wurden durch den 1. Weltkrieg unterbrochen, er wurde Soldat und diente bis 1917. Carnap erschien der Krieg als eine "unfaßbare Katastrophe", seine Einstellung bezeichnet er als "pazifistisch, antimilitaristisch, antimonarchistisch, und vielleicht auch sozialistisch". Diese Einstellung hinderte ihn nicht, sich freiwillig als Soldat zu melden, weil er den Militärdienst als notwendige Pflicht betrachtete.

Nach dem Krieg setzte er sein Studium in Jena fort und promovierte 1921 in Philosophie bei Bruno Bauch mit "Der Raum. Ein Beitrag zur Wissenschaftslehre", einer Arbeit, die stark von Kant beeinflusst war. In den Folgejahren entwickelte sich sein Bekanntschaft mit Moritz Schlick, den er 1925 in Wien besuchte. Ein Jahr später übersiedelte Carnap nach Wien, wo er führendes Mitglied des Wiener Kreises wurde. Er habilitierte sich mit "Der logische Aufbau der Welt" an der Universität Wien und war von 1926-1931 an dieser als Privatdozent tätig. In "Der logische Aufbau der Welt" verfolgt Carnap die Idee, alle wissenschaftlichen Begriffe auf die Grundrelation einzelner Elementarerlebnisse zurückzuführen. Ebenfalls 1928 erscheint "Scheinprobleme in der Philosophie", indem er (so wie Wittgenstein) argumentierte, dass metaphysische Probleme Scheinprobleme und Sätze der Metaphysik unsinnig sind. 1930 begründete er, gemeinsam mit Hans Reichenbach, die Zeitschrift "Erkenntnis".

1931 gelang es, dass Carnap eine außerordentliche Professur für Philosophie der Naturwissenschaften an der Universität Prag annehmen konnte. 1934 publizierte er sein zweites Hauptwerk "Logische Syntax der Sprache". 1935 emigrierte Carnap aufgrund der polititschen Lage mithilfe der beiden amerikanischen Philosophen Charles Morris und Willard Van Orman Quine, die er ein Jahr zuvor in Prag kennengelernt hatte, in die USA. Von 1936 bis 1952 hatte er einen Lehrstuhl für Philosophie an der Universtiy of Chicago. Im Anschluss verbrachte er zwei Jahre am Institute for Advanced Study in Princeton, bevor er an die University of California, Los Angeles berufen wurde, wo er bis zu seiner Emeritierung 1961 lehrte. Carnap gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Logischen Empirismus. Er starb am 14. September 1970 in Santa Monica.

Quellen

Literatur

  • Rudolf Carnap: Mein Weg in die Philosophie. Stuttgart: Reclam, 1993 (Universal-Bibliothek; 8844 )
  • Thomas Mormann: Rudolf Carnap. München: Beck, 2000 (Beck'sche Reihe; 554: Denker)
  • Meyers Enzyklopädisches Lexikon. Band 5. Mannheim / Wien [u.a.]: Bibliographisches Institut - Lexikonverlag 1972