Rudolf Holowatyi

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Holowatyi, Rudolf
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Holowatyj, Rudolf; Dolezal, Karel; Binder, Erich [Deckname]
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  45070
GNDGemeindsame Normdatei 1252952937
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 10. August 1904
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 8. April 1951
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Tischler, Gewerkschaftsfunktionär
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Sozialdemokratische Arbeiterpartei, Sozialistische Partei Österreichs
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Letzte Änderung am 11.10.2024 durch DYN.biancaburger
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Rudolf Holowatyi, * 10. August 1904 Wien, † 8. April 1951, Tischler, Gewerkschaftsfunktionär.

Biografie

Holwatyi wurde in eine Arbeiterfamilie geboren. Da sich seine Eltern keine höhere Ausbildung für das begabte Kind leisten konnten, erlernte er das Tischlerhandwerk. Schon als Lehrling trat er seiner Berufsorganisation und der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei bei. Am 15. Dezember 1924 wurde er als Jugendsekretär Österreichs angestellt. Ab 1926 leitete er die Jugendsektion des Verbands der Holzarbeiter Österreichs und die neu gegründete Lehrlingssektion der Gewerkschaftskommission, ab 1929 war er Mitglied im Jugendbeirat der Arbeiterkammer Wien und organisierte unter anderem “Jugend in Not“ und “Jugend am Werk“ – zwei Fürsorgeorganisationen für arbeitslose jugendliche Arbeiter.

Kurz vor Ausbruch des Bürgerkrieges 1934 wurde er zum Redakteur des gewerkschaftlichen Fachblattes “Der Holzarbeiter“ bestellt. Nach dem Verbot der freien Gewerkschaften im Februar 1934 wurde Holowatyi eine Funktion in der staatlich kontrollierten Einheitsgewerkschaft angeboten. Er lehnte ab, wurde verhaftet und verbrachte drei Monate im Anhaltelager Wöllersdorf. Kaum frei gekommen, begann er für die illegale Gewerkschaft zu arbeiten und wurde 1934 noch zwei weitere Male verhaftet. Sofort nach seiner Freilassung übernahm er als Nachfolger von Otto Leichter, der im März 1935 verhaftet worden war, die Redaktion des zentralen Organs der illegalen Gewerkschaftsbewegung “Die Gewerkschaft“. Im September 1935 wurde Holowatyi verhaftet und im Februar 1936 wegen “Hochverrats“ zu zehn Jahren Kerker verurteilt. Nach einer internationalen Protestwelle wurde das Urteil zunächst auf sechs Jahre reduziert; Nach neuerlichen Protesten wurde Holowatyj unter der Auflage ins Ausland zu gehen, freigelassen.

Holowatyi fand zunächst in Oslo Exil, wo er für die norwegische Gewerkschaft, aber auch für die illegalen österreichischen Gewerkschaften arbeitete. Nach der Besetzung Dänemarks und Norwegens durch die Deutsche Wehrmacht im April 1940 flüchtete er nach Schweden, wo er sich dem unter der Leitung von Bruno Kreisky stehenden “Klub österreichischer Sozialisten“ und der “Gruppe österreichischer Gewerkschafter in Schweden“ anschloss.

Nach seiner Rückkehr nach Österreich im Februar 1946 gründete er das Bildungsheim der Gewerkschaft der Bau- und Holzarbeiter und übernahm die Leitung der Zeitschrift “Die Welt der Arbeit“.

2011 wurde in Wien-Hietzing der Holowatyjplatz nach dem Gewerkschafter benannt.

Literatur


Rudolf Holowatyi im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.