Rudolf Kiszling
Kiszling Rudolf, * 8. Jänner 1882 Groß-Becskerek, Banat, † 18. Mai 1976 Purkersdorf, Niederösterreich (Matzleinsdorfer Evangelischer Friedhof), Archivar. Kiszling, Sohn eines kaiserlich-königlichen Generalmajors, entstammte einer siebenbürgischen Familie; er besuchte die Wiener Neustädter Militärakademie (Leutnant 1902) und die Kriegsschule Wien (1905-1907), wurde 1907 dem Generalstab zugeteilt (1914 Hauptmann, 1916 Major, 1918 Oberstleutnant im Generalstab) und nahm an Kriegseinsätzen gegen Russland und Italien teil. 1920 trat er ins Österreichische Kriegsarchiv ein (1926 Staatsarchivar, 1928 Oberstaatsarchivar, 1937 Generalstaatsarchivar), erhielt die Titel Oberst außer Dienst (1930) und Hofrat (1934) und übernahm 1936-1939 die provisorische Leitung des Kriegsarchivs (in Vertretung von Edmund Glaise-Horstenau). 1939-1945 war Kiszling Direktor der damals "Heeresarchiv" genannten Dienststelle. Er erwarb sich große Verdienste um die Mehrung der Archivbestände und veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Publikationen, dar. "Die Revolution im Kaisertum Österreich 1848-1849" (zwei Bände, 1948), "Fürst Felix zu Schwarzenberg" (1952) und "Die Kroaten" (1956), und war maßgeblich am Werk "Österreichisch-Ungarns letzter Krieg" beteiligt (1930-1938).
Literatur
- Wilhelm Kraus: Rudolf Kiszling zum 75. Geburtstag. Innsbruck [u.a.]: Studienverlag 1957 (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs, 10), S. 539 ff.
- Otto F. Winter: Generalstaatsarchivar i. R. Rudolf Kiszling zum 90. Geburtstag. In: Scrinium 6 (1972) S. 3 ff.
- Peter Broucek: In memoriam Professor Rudolf Kiszling. In: Scrinium 14 (1976) S. 3 ff.
- Rotraut Sutter: Siebenbürger Sachen in Österreichs Vergangenheit und Gegenwart. Innsbruck: Wagner 1976, S. 92 ff.