Rudolf Stürzer
Stürzer Rudolf * 19. September 1865 Udine, Italien, † 15. (!) Jänner 1926 Wien 2, Schüttelstraße 71 (Grinzinger Friedhof, Grab 18/ 114), Lokalschriftsteller, Humorist, Redakteur. Kam in jungen Jahren nach Wien, betätigte sich hier journalistisch (Herausgeber einer Sportzeitung, Mitarbeiter bei der humoristischen Zeitschrift „Die Muskete", bei der Neuen Wiener Tageszeitung und bei der Österreichischen Volkszeitung). Stürzer ist der letzte bedeutende Schriftsteller in der Reihe jener Autoren, die durch Wiener Skizzen und Lebensbilder bekannt geworden sind (Chiavacci, Pötzl, Schlögl und andere). Bei der Beschreibung von Wiener Volkstypen verbindet er Zuneigung, Humor und Ironie und entwickelt einen scharfen Blick für die positiven und negativen Details. Zu seinen Veröffentlichungen (Sammlung von Sonntagsfeuilletons) gehören „Alles für die Katz" (1917), „Weana und Wiener" (1917), „Die Lamplgasse" (1921), „Auf stolzen Rossen" (1922), „Der tote Hund" (1923), „Lustige Geschichten aus dem Wiener Leben" (1924), „Schwankende Gestalten" (1924) und „Seht's Leutln, so war's anno Dreißig" (1942; Herausgeber H. Greinz). Stürzergasse.
Literatur
- Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
- Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
- Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995
- Felix Czeike: II. Leopoldstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 2), S. 50
- Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008)
- Dieter Schmutzer: Wienerisch g'redt. Geschichte der Wiener Mundartdichtung. Wien: Der Apfel 1993
- Wiener Zeitung, 05.01.1926
- Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 30.12.1950