Russischer Kaiserpavillon
48° 12' 37.14" N, 16° 24' 37.32" E zur Karte im Wien Kulturgut
Der Russische Kaiserpavillon, eigentlich Russisches Wohnhaus (2., Prater) wurde anlässlich der Weltausstellung 1873 errichtet. Er befand sich in der Nähe des Haupteingangs südöstlich der Rotunde in der ersten Zone des Weltausstellungsgeländes. Das von außen unscheinbare Gebäude war innen prächtig ausgestattet. Eine Außenstiege führte auf die Plattform des Gebäudes, die von Besucherinnen und Besuchern der Weltausstellung genutzt werden wurde. Als die Stiege im Juli 1873 einstürzte, verletzten sich drei Männer so schwer, dass einer davon verstarb. Die sich auf der Plattform befindenden Personen mussten gerettet werden.[1] Die Benützung der Stiege wurde daraufhin untersagt.
Neben dem Gebäude befanden sich zwei "russische Zelte", wobei eines ein "Kirgisenzelt" war, "eines Nomadenvolkes unter russischer Oberhoheit, am Kaspischen Meer wohnend. Das Zelt hat die Tonnenform. Im Innern kauern auf bloßer Erde seine Bewohner."[2] Das zweite Zelt war für die Russlands Produkte der Polargegebenden bestimmt und hatte in der Mitte einen "Fisch-Coloß Beluga" ausgestellt. An den Wänden befanden sich Modelle "der vorzüglichen Volksstämme des Nordens, der Ostjacken und Samojeden." Weiters waren Rentierfelle, Geweihe und eine Wallrosshaut zu sehen.
Quellen
- Wiener Weltausstellung. Notizen eines Besuchers Ende Juni. In: Linzer Volksblatt, 19.9.1873, S. 1
- Der Pavillon des Herrn v. Sideroff. In: Illustriertes Wiener Extrablatt, 16.7.1874, S. 1
- Situationsplan der Weltausstellung 1873