Sarkophag des Priesters Nes-schu-tefnut
Der Sarkophag des Priesters Nes-schu-tefnut ist ein herausragendes Beispiel ägyptischer Bestattungskultur aus der Ptolemäerzeit, datiert auf etwa 300 vor Christus. Er wurde in Saqqara, einer historischen Nekropole in Ägypten, gefunden. Er kam 1853 in die Sammlung des Kunsthistorischen Museums Wien als Geschenk von Anton Ritter von Laurin, einem österreichischen Generalkonsul, der von 1824 bis 1849 in Alexandria tätig war.
Beschreibung und Symbolik
Dieses beeindruckende Artefakt ist innen und außen aufwendig geglättet und mit herausragend gearbeiteten Reliefs und hieroglyphischen Inschriften verziert. Diese Inschriften und Darstellungen sind dem Höhlenbuch entnommen, einem wichtigen Text in der ägyptischen Mythologie, der die Reise des Sonnengottes Re durch die Unterwelt beschreibt.
Die Innenseite des Sargdeckels zeigt die ägyptische Himmelsgöttin Nut, die die Sonne jeden Abend verschlingt und sie am folgenden Morgen neu gebiert. Dieses Symbol steht im Einklang mit dem ägyptischen Glauben an die Wiedergeburt und den Zyklus des Lebens.
Am Boden der Sargwanne ist die Göttin des Westens zu sehen, die als personifizierte Nekropole dargestellt ist. Mit ihren Armen umfängt sie den Verstorbenen und nimmt ihn in die Welt der Toten auf. Diese Göttin des Westens symbolisiert den Übergang vom Leben ins Jenseits und bietet Schutz und Trost für den Verstorbenen auf seiner Reise in die Unterwelt.
Heute wird der Sarkophag im Kunsthistorischen Museum Wien in der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung aufbewahrt. Er dient nicht nur der wissenschaftlichen Erforschung, sondern auch der Vermittlung eines tieferen Verständnisses für die ägyptische Geschichte, Kultur und Spiritualität dieser Zeit.
Weblinks
- Kunsthistorisches Museum: Sarkophag des Priesters Nes-schu-tefnut [Stand: 6.10.2023}