Schopper
In der deutschsprachigen Donauregion findet sich die Bezeichnung "Schopper" für Schiffszimmerleute und Bootsbauer, die an den Ufern der Donau, der Traun, der Salzach, der Enns und des Inns auf eigenen Schiffbau- und Reparaturplätzen - so genannten Schopperplätzen - unterschiedliche Bootstypen, vornehmlich Plätten und Zillen, verfertigten und instand setzten. Die Berufsbezeichnung leitet sich von der Tätigkeit des Schoppens (mhd. schoppen, schopfen = stopfen): Die Fugen zwischen den einzelnen Planken des Schiffsrumpfes wurden mit saug- und quellfähigem Moos (insbesondere Wiesenmoos) verstopft und mit Holzleisten abgedichtet; im Wasser quollen Moos und Holz auf und verhinderten in der Folge ein Eindringen des Wassers. In Wien werden Schopper erstmals 1503 erwähnt.[1]
Literatur
- Jakob Ebner: Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin / Boston: de Gruyter 2015, S. 666
- Rudi Palla: Verschwundene Arbeit. Ein Thesaurus der untergegangenen Berufe. Reprint der limitierten Bleisatzausgabe. Frankfurt am Main: Eichborn 1994 (Die andere Bibliothek, 115), S. 284 ff.
- Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 119 (Schopper), 159 (Zillenschopper)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 119