Severin von Jaroszynski

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Severin von Jaroszynski. Handzeichnung von Franz von Schober.
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Jaroszynski, Severin
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Jarosinski, Severin
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  19062
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 20. Dezember 1789
GeburtsortOrt der Geburt Podolien
SterbedatumSterbedatum 30. August 1827
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 21.05.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes Severin von Jaroszynski.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Severin von Jaroszynski. Handzeichnung von Franz von Schober.

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • ist Schülerin oder Schüler von Johann Conrad BlankSeverin von Jaroszynski, * 20. Dezember 1789 Podolien, † 30. August 1827 (Hinrichtung) Wien, Raubmörder, Sohn begüterter Eltern. Kam 1808 in die Erziehungsanstalt der Anna Pleban nach Wien (wo ihn unter anderem Abbé Johann Conrad Blank unterrichtete), kehrte 1812 nach Polen zurück und übernahm das väterliche Gutserbe. Infolge seines aufwendigen Lebenswandels stets in finanziellen Schwierigkeiten, veruntreute er in seiner Eigenschaft als Kreismarschall von Mohilow eine beträchtliche Summe, was zur Einleitung eines Verfahrens gegen ihn führte. Diesem entzog er sich 1826 unter dem Vorwand, wegen seiner angegriffenen Gesundheit nach Baden bei Wien reisen zu müssen. Als er in Wien seinen ehemaligen wohlhabenden Lehrer traf, glaubte er, durch dessen Ermordung und Beraubung seine missliche Lage meistern zu können. Am 13. Februar 1827 führte er den Mord aus, wurde jedoch bereits am 16. Februar in seiner feudalen Wohnung im Trattnerhof am Graben bei einem Gelage verhaftet, an dem auch seine Freundin Therese Krones teilnahm; durch diese Verbindung erregte der Fall in Wien besonderes Aufsehen. Am 11. Juli wurde Jaroszynski zum Tod verurteilt, das Urteil wurde auf der Richtstätte am Wienerberg, bei der Spinnerin am Kreuz, am 30. August 1827 vollstreckt.

Friedrich Kilian Schlögl, der als fünfjähriges Kind Augenzeuge der Verhaftung Jaroszynskis wurde, schildert seine Erlebnisse in seinen "Wiener Skizzen". Der als "Galgenpater" bezeichnete Seelsorger im "Strafhause in Wien" Philipp Jakob Münich verfasste über den ganzen Fall und besonders über die mit dem Verbrecher zugebracht letzten drei Tage eine Art Protokoll, von dem etwa ein Dutzend Abschriften angefertigt wurden.

Todesurtheil Severin Jaroszynski. Wienbibliothek im Rathaus, Druckschriftensammlung, C-39975/1827,1. Volltext auf https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/titleinfo/790090

Quelle

Todesurtheil, welches von dem Magistrate der Kaiserl. Königl. Haupt- und Residenz-Stadt Wien, über die mit dem Severin v. J****, fälschlich Graf v. J**** wegen meuchlerischen Raubmordes abgeführte Criminaluntersuchung geschöpfet, und in Folge der von den hohen und höchsten Justiz-Behörden herabverlangten Bestätigung heute den 30. August 1827 mit dem Strange vollzogen worden ist. Druckschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus, C-39975/1827,1. https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/titleinfo/790090

Literatur

  • Wilhelm Deutschmann: Therese Krones und der Raubmörder Severin von Jaroszynski. In: Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien; 68. Wien: Eigenverlag 1980, S. 65 ff.
  • 200 Jahre Rechtsleben in Wien. Wien: Eigenverlag 1985, S. 42 (Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 96)
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 1. Teil. Wien ²1951 (Manuskript im WStLA), S. 143 f.
  • Hermine Cloeter: Häuser und Menschen von Wien. 1920, S. 110