Sgraffito zur Geschichte der Taborstraße
48° 12' 59.41" N, 16° 22' 50.06" E zur Karte im Wien Kulturgut
Sgraffito zur Geschichte der Taborstraße (2., Taborstraße 19).
Während der Zweiten Türkenbelagerung 1683 wurden Kirche und Kloster der Karmeliter am Tabor verwüstet. Die Osmanen brachten hier einige Batterien in Stellung, mit denen sie den Bereich Fleischmarkt und Sterngasse beschossen. Das Feuer wurde von der Verteidigern Wiens aus der Stadt heraus erwidert. Bei der Wiederherstellung der Kirche wurde an der Nordseite des Turmes eine Türkenkugel eingemauert.
An der zur Taborstraße ausgerichteten Seitenfront der Kirche wurde 1941 ein Sgraffito von Georg Samwald angebracht. Es zeigt einen Verteidiger Wiens mit Helm, Kürass und Hellebarde, der vor einer Kanone steht. Im Hintergrund sieht man links die Kremser Straße mit der Langen Donaubrücke, die zur befestigten Stadt führt. Rechts sind Teile des Zeltlagers der Osmanen zu erkennen.
Die Inschrift lautet:
"Taborstrasse - zweitälteste Strasse des zweiten Bezirks - erscheint 1409 als Kremserstrasse später Taborstrasse, nach den Feldbefestigungen des Brückenkopfs von Wien - in der Hussitenzeit 'Am Tabor' genannt"
Literatur
- Rolf M. Urrisk-Obertyński: Wien - 2000 Jahre Garnisonsstadt. Band 4/1 (2.-6. Bezirk). Graz: Weishaupt-Verlag 2017, S. 49