Sonja Oster-Grossmann

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Oster-Grossmann, Sonja
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Oster, Sonja
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  371157
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 29. April 1926
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 6. Mai 2003
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Bildhauerin, Sekretärin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) KPÖ
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource 
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Sonja Oster-Grossmann, * 29. April 1926 Wien, † 6. Mai 2003 Wien, Bildhauerin, Sekretärin.

Biografie

Oster-Grossmann, geborene Oster, wurde in Wien geboren und wuchs in der Leopoldstadt auf. Ihr Vater war Betreiber eines Lebensmittelgeschäfts und beging Suizid, als Oster noch sehr jung war. Auch ihre Mutter starb bald danach, sodass sie im Alter von 13 bereits Vollwaise war. Sie wohnte anschließend aufgrund der Wirren im nationalsozialistischen Regime bei unterschiedlichen Verwandten. Durch die Kindertransporte wurde sie nach Großbritannien in Sicherheit gebracht, wo sie bei Pflegeeltern in der Nähe von London unterkam. Sie arbeitete im Buchhandel und studierte zwischen 1943 und 1945 an der Schule für Angewandte Kunst in London Plakatentwurf. Darüber hinaus gründete sie eine Organisation (ROK-Reunion Organisation of Kindertransporte) zur Vereinigung der "Kindertransportkinder" und war dann auch aktives Mitglied bei "Young Austria" und dem "Austrian Centre".

Im November 1946 kam sie wieder nach Österreich, wo sie die nächsten zehn Jahre verbrachte. In Wien trat sie der kommunistischen Partei bei, was ihr berufliche Möglichkeiten eröffnete. Sie arbeitete bei der linksjüdischen Zeitschrift "Neuer Weg", wo sie Sekretärin war. Bei der "Volksstimme" war sie Redaktionsstenotypistin und bei der Zeitschrift "Der Abend" unternahm sie erste journalistische Versuche. Anschließend war sie Sekretärin bei der Österreich-ungarischen Gesellschaft. Nachdem sie ihr Parteibuch zurückgelegt hatte, verlor sie auch ihre Arbeit. Sie war anschließend ein Jahr lang für die HIAS (The hebrew Immigrant Aid society) tätig, bis sie aufgrund ihrer vorhergehenden Arbeit bei kommunistischen Verlagen und Zeitschriften gekündigt wurde.

1958 ging sie nach Israel und blieb 20 Jahre lang dort. In Haifa studierte sie drei Jahre lang Bildhauerei und arbeitete für das österreichische Konsulat. Dort arbeitete sie zudem für die Spezialeinheit der israelischen Polizei und war als Sekretärin in den Adolf-Eichmann-Prozess involviert und bereitete die Anklageschrift für seinen Prozess vor. Während dieser Zeit wohnte sie in Jerusalem. In Tel Aviv lernte sie ihren Ehemann kennen. Nach dem Tod ihres Ehemannes kehrte sie nach Österreich zurück, wo sie als Bildhauerin tätig war und ein vielschichtiges und interessantes Werk schuf. Zu ihrem 75. Geburtstag und gleichzeitig dem 10. Jahrestag ihrer Tätigkeit als Bildhauerin gab Oster-Grossmann den Katalog"Späte Lust und Gestalt" heraus und rief die Stiftung "Begabte fördern Begabte" ins Leben.


Weblinks

Literatur

  • Sonja Oster-Grossmann. In: Sonja Frank (Hg.): Young Austria. ÖsterreicherInnen im britischen Exil 1938–1947. Theodor Kramer Gesellschaft: Wien, 2014, S. 376–383.