48° 12' 31.82" N, 16° 22' 37.94" E zur Karte im Wien Kulturgut
1., Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 2 (Konskriptionsnummer 756).
Vorgängerbauten
Hier standen ursprünglich drei Häuser (A-C), die allesamt 1754 abgerissen wurden.
Haus A
Die ältesten Besitzaufzeichnungen datieren aus dem Jahr 1456. 1487 ging es unter Matthias Corvinus an den nachmaligen Bürgermeister Wiens, Friedrich Geldrich, der es auch nach dem Tod des Königs behielt. Der Abbruch erfolgte 1754.
Haus B
Die bei Harrer-Lucienfeld resümierte Besitzgeschichte reicht bis ins Ende des 15. Jahrhunderts zurück. Auch dieses Objekt wurde im Jahr 1754 abgerissen.
Haus C
Auch die Geschichte dieses Objekts lässt sich bis ins ausgehende 15. Jahrhundert zurückverfolgen. Im Zuge der Zweiten Tükenbelagerung erlitt das damals im Besitz des französischen Kochs, Dyonisius Gollardt, befindliche Haus einen Bombenschaden. 1754 wurde auch dieser Bau abgetragen.
Universitätsgebäude und Österreichische Akademie der Wissenschaften
Jean Nicolas Jadot de Ville-Issey war der Architekt des folgenden, im Jahre 1756 abgeschlossenen Universitätsgebäudes.
Siehe auch: Österreichische Akademie der Wissenschaften
Hier erhielten auch die Sängerknaben ihre Ausbildung. Eine Gedenktafel erinnert daran, dass Franz Schubert von seinem elften bis zu seinem fünfzehnten Lebensjahr hier lebte (zitiert bei Paul Harrer-Lucienfeld):
"In diesem Hause / des einstigen / k.k. Stadtconvictes / besuchte / Franz Schubert / von 1808 - 1813 / das akademische / Gymnasium als Pensio-/när und Hofsängerknabe./gestiftet vom Wiener Männer / Gesang Verein / 1924"
Kriegsschäden
Ohne besonderen Schaden überstand das Gebäude am 5. November 1944 einen Bombeneinschlag rechts vom Haustor des alten Universitätsgebäudes in der Bäckerstraße. Größeren Schaden richteten zwei Zeitzünder an, wobei der zweite eigentlich in der Drachengasse gelandet und zur Unschädlichmachung hierher geschleppt worden war. Große Teile der Bäckerstraße wurden hierbei zerstört.
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 2. Teil. Wien ²1954 (Manuskript im WStLA), S. 335-346
- Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: A.B.Z.-Verlag 1948, S. 62