Staatsbesuch Zar Peters des Großen
Im Zuge seiner Europareise besuchte Zar Peter I. im Sommer 1698 Wien. Wien war die letzte Station seiner Reise. Die russische Gesandschaft erreichte von Stockerau kommend über die Leopoldstadt ihr Ziel. Sie wurde offiziell durch Francois Lefort, einem Schweizer Berater des Zaren, angeführt. Der Zar reiste nach außen hin inkognito. Tatsächlich waren der Kaiser und die Wiener Regierung vorinformiert. Der Zar bezog sein Quartier im Königsegg´schen Gartenpalast in Gumpendorf Quartier. In Wien traf der Zar mit Kaiser Leopold I. und führender Persönlichkeiten zusammen. Er besuchte die Stadt mit ihren Befestigungsanlagen, den kaiserlichen "Marstall", die Schatzkammer, das Zeughaus, den Augarten, die Gemäldegalerie in der Hofburg, Buchdruckereien, die Umgebung Wiens mit Baden und Schloss Laxenburg. Zu seinen besonderen Ehren wurde am 21. Juli in der Favorita eine "Große Wirtschaft" abgehalten in der der Kaiser dem Zar aufwartete.[1] Auf Grund des Aufstandes der Strelitzen in der Heimat musste der Zar den länger geplanten Aufenthalt am 29. Juli 1698 abbrechen.
Literatur
- Erich Schlöss: Zar Peter der Große in Wien. Übertragung der Blätter 411 bis 452 der Ceremonialprotocolle 1698 (ZA Prot. 5) in die Schrift unserer Zeit wort- und zeilengetreu. In: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 51 (2004), S. 375-546.
- Erich Schlöss: Über die Begegnung des Zaren Peter I. mit Kaiser Leopold I. In: Wiener Geschichtsblätter 49 (1994), S. 149-162
- Johann Schwarz: Die kaiserliche Sommerresidenz Favorita auf der Wieden in Wien 1615-1746. Wien/Prag 1898
Einzelnachweise
- ↑ Erich Schlöss: Über die Begegnung des Zaren Peter I. mit Kaiser Leopold I. In: Wiener Geschichtsblätter 49 (1994), S. 155-159