Stefanie Horovitz

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Horovitz, Stefanie
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Horovitz, Stephanie
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr.
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  50544
GNDGemeindsame Normdatei 122828119
Wikidata Q41754965
GeburtsdatumDatum der Geburt 17. April 1887
GeburtsortOrt der Geburt Warschau
SterbedatumSterbedatum 1942
SterbeortSterbeort Konzentrationslager Treblinka
BerufBeruf Individualpsychologin, Chemikerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource 
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
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Stefanie Horovitz, * 17. April 1887 Warschau, † 1942 Konzentrationslager Treblinka, Indiviualpsychologin, Chemikerin.

Biographie

Stefanie Horovitz wurde in Warschau geboren, maturierte in Wien und studierte ab 1907 an der Universität Wien, wo sie 1914 am Zweiten Chemischen Institut mit der Dissertation "Über die Umlagerung des Chinins mit Schwefelsäure" promovierte. Ab 1913 arbeitete sie als freie Mitarbeiterin für das Institut für Radiumforschung und von 1914 bis 1918 war sie an den Atomgewichtsbestimmungen des Chemikers Otto Hönigschmid beteiligt.

In der Zwischenkriegszeit wandte sie sich vermehrt der Psychologie zu und wurde Mitglied des "Vereins für Individualpsychologie", wo sie als Erziehungsberaterin tätig war. Darüber hinaus half sie bei der Einrichtung von Erziehungsberatungsstellen und gründete 1924 zusammen mit Alice Friedmann ein individualpsychologisch orientiertes Erziehungsheim für Kinder und Jugendliche im 6. Bezirk, Linke Wienzeile 36. Die Idee hinter dem Erziehungsheim war, den Kindern während der individualpsychologischen Betreuung auch ein Zuhause zu bieten, da außerhalb ihres gewohnten Umfelds die Beratung erfolgsversprechender erschien. In der Zwischenzeit wurden die Eltern ebenfalls durch Vorträge und Beratungen betreut. Neben dem Erziehungsheim engagierte sie sich zusammen mit anderen Erzieherinnen für die Organisation von individualpsychologischen Sommerwochen, die Kinder im Rahmen der Betreuung für einige Zeit an österreichische Erholungsorte brachten.

1937 emigrierte sie zu ihrer Schwester nach Warschau. Nach der Errichtung des Warschauer Ghettos konnten die beiden jüdischen Schwestern zunächst fliehen. Um andere Personen allerdings nicht in Gefahr zu bringen, meldeten sie sich 1942 bei den Nationalsozialisten, als die Deportationen aus den Ghettos angeordnet wurden. Sowohl Stefanie Horovitz als auch ihre Schwester wurden in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und dort ermordet.


Literatur

  • Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 1. Wien/Köln/Weimar: Böhlau Verlag 2016, S. 1382
  • Elke Krasny: Stadt und Frauen. Eine andere Topographie von Wien. Wien: Metroverlag 2008, S. 91
  • Clara Kenner: Der zerrissene Himmel. Emigration und Exil der Wiener Individualpsychologie. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2007, S. 132 f.
  • Wikipedia: Stephanie Horovitz [Stand: 20.12.2017]