Alice Friedmann

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Friedmann, Alice
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Alice Friedman
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr.
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  50543
GNDGemeindsame Normdatei 127631844
Wikidata Q2646882
GeburtsdatumDatum der Geburt 17. März 1897
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum Juni 1980
SterbeortSterbeort New York City
BerufBeruf Psychologin, Psychotherapeutin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 22.10.2024 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Alice Friedmann, *17.03.1897 in Wien, † Juni 1980 in New York City, Individualpsychologin, Psychotherapeutin.

Biografie

Alice Friedmann studierte nach ihrer Matura am Gymnasium in der Rahlgasse im Jahr 1917 an der Universität Wien Zoologie und promovierte 1922. In der Zwischenkriegszeit arbeitete sie als Individualpsychologin in Wien. Besonders interessierte sie sich für Erziehungsfragen. Gemeinsam mit Alfred Adler leitete sie eine individualpsychologische Schülerhilfe im 4. Bezirk. 1924 eröffnete sie zusammen mit Stefanie Horovitz ein Heim für schwererziehbare Kinder und Jugendliche, die nach der individualpsychologischen Behandlung wieder in ihre Familie, die ebenfalls in Erziehungsfragen beraten worden war, zurückkehren durften. 1929 war Alice Friedmann an der Gründung eines Fortbildungskurses für Erzieher mit Schwerpunkt auf Schwererziehbarkeit beteiligt, den sie bis 1937 weiterführte. 1932 eröffnete sie einen Kindergarten und einen Nachmittagshort. In den 1930ern veranstaltete sie außerdem individualpsychologische Kinderlager ("Ferienheime").

Außerdem engagierte sie sich im "Verein arbeitender Frauen" und in der "Wiener pädagogischen Arbeitsgemeinschaft". An den Volkshochschulen Ottakring und Urania hielt sie Vorträge und nahm an Diskussionen teil. Obwohl selbst keine Ärztin, wurde sie Mitglied in der "Arbeitsgemeinschaft individualpsychologischer Ärzte", in der vor allem über medizinisch-psychologische Themen diskutiert wurde.

1938 war sie aufgrund des nationalsozialistischen Rassenwahns zur Emigration gezwungen. Über England, wo sie als Psychologin arbeitete, gelangte sie 1939 nach New York. Hier änderte sie die Schreibweise ihres Namens in "Friedman" und erwarb bereits 1940 die amerikanische Staatsbürgerschaft. Ab 1942 arbeitete sie als Psychologin in einem Kinderheim und war gleichzeitig mit dem Aufbau einer eigenen Praxis beschäftigt. Außerdem war sie an mehreren Krankenanstalten im klinischen Bereich tätig und publizierte Artikel, die auch in österreichischen Fachzeitschriften erschienen. 1969 wurde Alice Friedman "Principle Psychologist" im Staat New Jersey. Sie starb im Juni 1980 in New York.

Literatur

  • Ilse Korotin (Hg.): biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 1. Wien: Böhlau Verlag Wien Köln Weimar 2016, S. 919-920.
  • Clara Kenner: Der zerrissene Himmel. Emigration und Exil der Wiener Individualpsychologie. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2007, S. 111-113
  • Brigitta Keintzel/Ilse Korotin (Hg.): Wissenschaftlerinnen in und aus Österreich. Leben−Werk−Wirken. Wien: Böhlau Verlag Wien Köln Weimar 2002, S. 205-208
  • University Women's International Networks Database: Alice Friedmann (Friedman) [Stand 09.11.2017]