Susanne Schmida

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Schmida, Susanne
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr. phil.
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  43767
GNDGemeindsame Normdatei 107388588
Wikidata Q52084141
GeburtsdatumDatum der Geburt 4. Dezember 1894
GeburtsortOrt der Geburt Bystritz am Hostein (Bystřice pod Hostýnem, Tschechische Republik)
SterbedatumSterbedatum 1. Dezember 1981
SterbeortSterbeort
BerufBeruf Philosophin, Yogalehrerin, Tänzerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage-GW
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Letzte Änderung am 5.06.2024 durch DYN.institut-schmida
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
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Susanne Schmida, * 4. Dezember 1894 Bystritz am Hostein (Bystřice pod Hostýnem, Tschechische Republik), † 1. Dezember 1981, Philosophin, Yogalehrerin, Tänzerin.

Biografie

Susanne Schmida wurde 1894 in Bystriz am Hostein (heute Slowakei) in eine großbürgerliche Familie hineingeboren, die 1898 nach Wien übersiedelte. Ihr Vater Hugo Schmida war Direktor der Wiener Niederlassung der Firma Thonet und legte Wert auf eine hervorragende Ausbildung seiner Tochter. Susanne Schmida besuchte die berühmte Schulanstalt von Eugenie Schwarzwald und absolvierte ab 1913 ein Studium der Philosophie an der Universität Wien. 1919 promovierte sie mit Auszeichnung bei Robert Reininger mit einer Studie zu Nietzsches "Philosophie der ewigen Wiederkehr".

Noch während des Studiums bei Reininger lernte Schmida den Philosophen Viktor Brod kennen, den sie 1923 heiratete und mit dem sie bis zu dessen Tod zusammenlebte. Bereits 1922 gründete sie den "Reiningerkreis", ein akademisch anerkanntes Diskussionsforum am Institut für Philosophie der Universität Wien, das sie bis zu dessen Auflösung im Jahr 1977 leitete. Die von ihr herausgegebene Festschrift zum 80. Geburtstag Robert Reiningers erschien 1949 unter dem Titel "Philosophie der Wirklichkeitsnähe" im Verlag Sexl.

Bereits als junge Studentin kam Schmida in Kontakt mit der indischen Philosophie, beschäftigte sich intensiv mit Yoga und nahm darüber hinaus Unterricht in Gymnastik und Tanz. Von 1926 bis 1934 besuchte Schmida Kurse bei Hilde Hager (1888−1952), die eine in Wien bis dahin wenig bekannte Form des Ausdruckstanzes unterrichtete. 1934 gründeten die beiden Frauen eine Gymnastikschule unter dem Namen "Schule des Bundes für neue Lebensform". Die "Yoga-Schule Dr. Schmida" in der Léhargasse 1 im 6. Wiener Gemeindebezirk, die als "Institut Dr. Schmida" heute noch existiert, wurde eingerichtet, nachdem der Plan für die Gründung einer Reformschule gescheitert war.

Yoga, Philosophie und Tanz bilden somit die Säulen der von Schmida entwickelten ganzheitlichen Lehre. Das Verhältnis von Yoga und Philosophie ist ausführlich im Manuskript "Praeligio mystica universalis" beschrieben. Dieses Schulungsprogramm mit Übungen, Belehrungen und Einweihungen blieb zwar unveröffentlicht, fand als Lehrbuch unter Schmidas Schülern aber rege Verbreitung. Der erste Band ihres dreibändigen Hauptwerks "Perspektiven des Seins" erschien 1968 bei Ernst Reinhardt in München, der letzte Band 1973. 1980 wurde Schmida der Berufstitel Professor verliehen.

Susanne Schmida, nach der seit 2012 eine Gasse in Wien-Aspern benannt ist, verstarb 1981 in Wien. Der Doppelnachlass Susanne Schmida / Viktor Brod wird in der Wienbibliothek im Rathaus aufbewahrt.

Werke

  • Susanne Schmida: Die Philosophie der ewigen Wiederkehr. Diss. Univ. Wien 1919
  • Susanne Schmida: Theater von morgen. Eine Untersuchung über die Wesensform des Dramas in dichterischer und theatralischer Hinsicht. Wien [u. a.]: Sexl 1950
  • Susanne Schmida: Es sind die Götter. Darstellung der menschlichen Urtypen und ihrer Schicksale. Wien [u. a.]: Sexl 1951
  • Susanne Schmida: Perspektiven des Seins. 1. Systematik: die vier Aspekte der Erkenntnis. München [u. a.]: Reinhardt 1968
  • Susanne Schmida: Perspektiven des Seins. 2. Mikrokosmos: die Kategorien der Psychologie. München [u. a.]: Reinhardt 1970
  • Susanne Schmida: Perspektiven des Seins. 3. Selbstinnewerdung: Strukturen des Selbstbewußtseins. München [u. a.]: Reinhardt 1973

Quelle

Literatur


Susanne Schmida im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks