Sünnhof

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1823
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Familie Sünn
Einlagezahl
Architekt Peter Gerl
Prominente Bewohner Karl Marinelli
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  21712
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Hotels
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Wolfgang Wirsig: Wiener Hofnamen
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Letzte Änderung am 12.06.2024 durch WIEN1.lanm08trj
  • 3., Landstraßer Hauptstraße 28
  • 13., Ungargasse 13

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48° 12' 12.68" N, 16° 23' 16.51" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Sünnhof (3, Landstraßer Hauptstraße 28, Ungargasse 13; öffentlicher Durchgang), ein inmitten der Vorstadt Landstraße befindlicher typischer Biedermeierkomplex mit langgestrecktem Innenhof. 1837 ließ der Rechtsanwalt und Besitzer des Hauses "Zum Kopf an der Landstraße", Carl Sünn, eine Verbindung zum 1823 erbauten Haus in der Ungargasse herstellen. Die nur etwa 17 Meter schmale und etwa 170 Meter lange Parzelle wurde sukzessive beidseitig nach innen bebaut, sodass sich um 1850 in der Mitte ein etwa 5 Meter breiter und knapp 160 Meter langer gassenähnlich gepflasterter Hof entwickelte, dessen Enge durch die drei- bis viergeschossige Verbauung betont wurde. In den ebenerdigen Gewölben arbeiteten Handwerker (Schuster, Schneider, Glaser, Tischler, Steinmetzen, Schlosser, Rahmenmacher, Korbflechter, Blumenbinder, Friseure), die in den darüberliegenden Stockwerken wohnten; man kann daher von einem frühen "Gewerbehof" sprechen. Mitte des 19. Jahrhunderts im Besitz der Familie Sünn. Um 1800 befand sich hier die Sommerwohnung des Direktors des Leopoldstädtischer Theaters, Karl Marinelli.

Für den in schlechtem Bauzustand befindlichen Sünnhof konnten durch eine 1980 vom Villacher Bauunternehmer Robert Rogner und den Wiener Architekten Josef Krawina und Günther Oberhofer gebildete Gemeinschaft neue Verwendungszwecke gefunden werden; neben einer Verbindung zwischen Landstraßer Hauptstraße und Ungargasse konnte auch eine Wegverbindung zwischen Baumannstraße und Pfarrhofgasse hergestellt werden. Durch die 1981-1984 vorgenommene grundlegende Renovierung (bei der allerdings die ursprünglichen Architekturpläne, wie etwa der Glasschirm über der gesamten Einkaufpassage und eine Glaskuppel über der "Plaza" am Kreuzungspunkt der beiden Durchgänge nicht realisiert wurden) konnte der Sünnhof bei gleichzeitiger Revitalisierung vor dem Verfall gerettet werden. Im Sünnhof-Komplex befindet sich das "Hotel Biedermeier im Sünnhof".

Literatur

  • Walther Brauneis: Der „Sunnhof" - Rettung durch Revitalisierung. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege. Hg. vom Österreichischen Bundesdenkmalamt. Horn/Wien: Berger / Wien/München: Schroll 38 (1984), S. 74 f.
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien II. bis IX. und XX. Bezirk, Wien: Anton Schroll 1993, S. 116
  • Felix Czeike: III. Landstraße. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 3); S. 26
  • Der "Sunnhof". In: Das Landstraßer Heimatmuseum. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Landstraßer Heimatmuseums 1964 - lfd. (ab 1971 u.d.T.: "Mitteilungen des Bezirksmuseums Landstraße") Band 1, 10 (1973), Heft 19, S. 1 f.
  • Die Landstraße in alter und neuer Zeit. Ein Heimatbuch. Hg. von Landstraßer Lehrern. Wien: Gerlach & Wiedling 1921, S. 122, S. 178, S. 250
  • Margarete Girardi: Wiener Höfe einst und jetzt. Wien: Müller 1947 (Beiträge zur Geschichte, Kultur- und Kunstgeschichte der Stadt Wien, 4), S. 201 f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 85
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1888]). Cosenza: Brenner 1967, Band 2, S. 396 f.
  • Josef Krawina: Der Sunnhof im 3. Wiener Bezirk. In: Der Aufbau. Fachschrift der Stadtbaudirektion Wien. Wien: Compress / Jugend & Volk 2/3 (1984), S. 118 f.
  • Emmerich Siegris: Alte Wiener Hauszeichen und Ladenschilder. Wien: Burgverlag 1924, S. 88
  • Dietmar Steiner: Architektur in Wien. 300 sehenswerte Bauten. Wien: Magistrat 1984, S. 141
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 130