Pfarrhofgasse
48° 12' 2.95" N, 16° 23' 27.00" E zur Karte im Wien Kulturgut
Pfarrhofgasse (3, Landstraße), benannt (1862) nach dem Pfarrhof der Rochuskirche; vorher Pfarrgasse. Am 13. April 1948 (Gemeinderatsausschuss für Kultur) wurde ein Teil der Pfarrhofgasse in den Ziehrerplatz einbezogen.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1863: Pfarre Landstraße
Lage
Das Besondere an der hinter der Pfarrkirche St. Rochus und St Sebastian liegenden Pfarrhofgasse ist, dass sie in ihrem Verlauf beginnend beim Friedrich-Gulda-Park - einer ehemaligen Sportanlage – mit Haus Nummer 1 und 2A durch die Sechskrügelgasse, dem denkmalgeschützten Haus Nummer 6 und dem Haus der Pfarre St. Rochus unterbrochen wird.
In Folge wird sie wieder bei Haus Nummer 1 und Nummer 4 durch die Häuser der Rochusgasse 4 und 6 unterbrochen. Das Haus Rochusgasse 4 ist ein Teil der Pfarre St. Rochus. In diesem Eckhaus der Pfarrhofgasse 1 und der Rochusgasse 4 befindet sich die Gruppe 42 St. Sebastian der Wiener Pfadfinder und Pfadfinderinnen.[1]
Die Pfarrhofgasse verläuft weiter durch den öffentlichen Durchgang des Hauses Rochusgasse 3-5, dem "Frieda-Nödl-Hof", quert durch den Hofeingang gehend die Grünanlage des Wohnhause und verläuft dann weiter über das Grundstück des Bundesoberstufen Realgymnasium – dem BORG III -, auf den Grund einer ehemaligen Gendarmerie-Kaserne. Beginnend mit den Häusern Pfarrhofgasse 11 und 12 mündet sie mit den Häusern 15 und 16 in die Hintzerstraße und dem Ziehrerplatz.
Gebäude
- Nr. 16: Spätsezessionistisches Wohnhaus, errichtet 1913 nach Plänen des Architekten Ernst Ornstein (1869-1925). In diesem Gebäude gestaltete der Adolf Loos 1913 für Dr. Richard Stein, den Inhaber der Manz'schen Verlags- und Universitätsbuchhandlung unter Zusammenlegung zweier Wohneinheiten eine große Wohnung bestehend aus Empfangszimmer, Speisezimmer, Musiksalon, Herrenzimmer, Kinderwohnzimmer sowie zwei Schlafzimmern. Das Interieur ist nicht erhalten geblieben.
Literatur
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde 1929
- Burkhardt Rukschcio / Roland Schachel: Adolf Loos. Leben und Werk. Salzburg: Residenz Verlag 1987, S. 508