Therese Leifer (geborene von Perekop), * 19. April 1771 Troppau/Mährisch-Schlesien (Opava/Tschechien), † 22. Juli 1846 Wien, Schauspielerin und Soubrette.
Biografie
Nach ihrem Debüt 1784 in Brünn und verschiedenen Engagements in der Provinz kam sie 1790 an das Nationaltheater in Prag (Praha), wo sie als Schauspielerin als auch als Soubrette bald zu einer der beliebtesten und gefeiertsten Schauspielerinnen gehörte. 1794 gastierte sie am Wiener Burgtheater und wurde im Jahr darauf Mitglied bis zu ihrer Pensionierung 1822. Am Burgtheater trat sie zum ersten Mal am 20. März 1795 als Karoline in Johann Friedrich Jüngers "Der Wechsel" auf. Sie verkörperte heitere, schnippische Rollen und in späteren Jahren zärtliche und komische Alte. Unter anderem spielte sie die Gurli in August von Kotzebues "Die Indianer in England", Isabelle in "Die Quälgeister" (nach William Shakespeares "Viel Lärm um nichts", bearbeitet von Heinrich Beck und Johann David Beil) sowie in verschiedenen Ur- und Erstaufführungen: Sophie in "Die Schach-Maschine" (nach dem Englischen frei bearbeitet von Heinrich Beck; 20. 11. 1795), Karoline in Friedrich Karl Lipperts "Das Komplott" (2. 8. 1800), Minna in "Der Beruf" von Theodor Hell (22. 9. 1806), Ilse in Kotzebues "Der Rothmantel" (29.8. 1816) und Ursel in "Van Dyks Landleben" von Johann Friedrich Kind (12. 4. 1817).
Vor allem Natürlichkeit wird in ihrem Spiel hervorgehoben. Sie war mit dem Schauspieler Friedrich Wilhelm Leifer verheiratet.
Quellen
Literatur
- Burgtheater 1776–1976. Aufführungen und Besetzungen von zweihundert Jahren, 2 Bände (herausgegeben vom Österreichischen Bundestheaterverband. Sammlung und Bearbeitung des Materials Minna von Alth) Wien: Ueberreuter 1979
- Das Burgtheater. Statistischer Rückblick auf die Tätigkeit und die Personalverhältnisse während der Zeit vom 8. April 1776 bis 1. Januar 1913 [...]. Ein theaterhistorisches Nachschlagebuch (zusammengestellt von Otto Rub. Mit einem Geleitwort von Hugo Thimig) Wien: Knepler 1913
- Wiener Theater-Zeitung (Bäuerles Theaterzeitung) 27. 7. 1846, 39. Jahrgang, Nr. 178, Seite 4 (712)