48° 13' 34.79" N, 16° 20' 48.68" E zur Karte im Wien Kulturgut
Wagnertheater (Wagnersches Haustheater, Mühlfeldtheater [im Wohnhaus von Johann Karl Megerle von Mühlfeld; 18., Gentzgasse 17, Konskriptionsnummer alt 101) in der damaligen Herrengasse in Währing gelegen. Warum das Mühlfeldtheater immer unter dem Namen Wagnertheater aufscheint, lässt sich nicht ergründen. Sicher ist, dass im Theater erstmals 1827 gespielt worden sein dürfte (jedenfalls suchte Mühlfeld in diesem Jahr um die Bewilligung an, ein Haustheater einzurichten) und regelmäßige Aufführungen veranstaltet wurden. Im 1. Stock des unscheinbaren Hauses gab es einen geräumigen Saal mit sechs Fenstern, in dem 1826-1840 gespielt wurde. In den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts machte Mühlfeld das Theater berühmt; es nahm unter den damaligen privaten Kunststätten eine hervorragende Stellung ein. Im prächtigen Theatersaal, der bis zu 300 Zuschauer fasste, debütierten viele nachmals berühmt gewordene Künstler und Berufsschauspieler (darunter Karl La Roche) auf, Regie führte Mühlfeld. Auf dem Spielplan stand insbesondere Schiller; Eugen Mühlfeld, der später gefeierte Redner, war hier als Student längere Zeit als Souffleur tätig. Die Bühne blieb bis zu Mühlfelds Tod (1840) in Betrieb. Das Gebäude wurde 1887 demoliert und machte einem Miethaus Platz.
Schauspielerinnen und Schauspieler
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Literatur
- Emil Carl Blümml / Gustav Gugitz: Alt-Wiener Thespiskarren. Die Frühzeit der Wiener Vorstadtbühnen. Wien: Schroll 1925, Register
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 1: Geschichte, historische Hilfswissenschaften, Festungswerke und Kriegswesen, Rechtswesen, Kulturgeschichte, Sittengeschichte. Wien: Touristik-Verlag 1947, S. 439 (Theater in Währing)
- Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Währing. Vom Ganserlberg zum Schafberg. Wien: Mohl 1989, S. 196 f.
- Währing. Ein Heimatbuch des 18. Wiener Gemeindebezirks. Wien: Selbstverlag Währinger Heimatkunde 1923-1925, S. 602 ff.