Eugen Alexander Megerle von Mühlfeld
Megerle von Mühlfeld Eugen Alexander, * 3. Mai 1810 Wien, † 24. Mai 1868 Hietzing,Jurist, Politiker.
Biografie
War der Sohn des Johann Georg Megerle von Mühlfeld und studierte an der Universität Wien (Dr. phil., Dr. jur.), arbeitete an dieser als Lektor für Staatengeschichte, wurde dann Praktikant bei der Kammerprokuratur und ließ sich als Hof- und Gerichtsadvokat in Wien nieder. 1848 war Megerle von Mühlfeld Wiener Abgeordneter in der Frankfurter Nationalversammlung. Der dortige Aufenthalt beeinflusste sein Privatleben; er brachte seine Geliebte (Johanna von der Goog) mit nach Wien (mit der er drei Kinder hatte) und musste fortan für zwei Haushalte (neben dem mit seinem Ehefrau Amalie) sorgen. Obwohl er einer der erfolgreichsten Advokaten Wiens war und über eine vermögende Klientel verfügte, stand er stets am Rand des Bankrotts.
Nach der Konstituierung der Wiener Advokatenkammer wurde er infolge seiner fachlichen Qualifikation 1850 bis 1855 deren Präsident. 1861 war Megerle von Mühlfeld Obmann des Wahlkomitees Innere Stadt für die Gemeinderat- und Landtagswahlen. 1861 bis 1868 war er Mitglied des niederösterreichischen Landtags und Abgeordneter zum Reichsrat (Angehöriger der Großösterreichischen beziehungsweise der Liberalen Verfassungspartei. Als Mitglied der Strafrechtsreformkommission plädierte er für die Abschaffung der Todesstrafe und die Einrichtung von Schwurgerichten). 1863 bis 1866 gehörte Megerle von Mühlfeld dem Gemeinderat an (Mitglied der liberalen Mittelpartei).
Megerle von Mühlfeld wurde zunächst am Währinger Ortsfriedhof bestattet. Der Grabstein ist im Gräberhain Schubertpark erhalten. Später wurde er auf den Zentralfriedhof überführt, wo er ein Ehrengrab erhielt mit einem Grabdenkmal von Vinzenz Pilz.
Quellen
Literatur
- Franz Adlgasser, Die Mitglieder der österreichischen Zentralparlamente 1848-1918. Konstitutierender Reichstag 1848-1849, Reichsrat 1861-1918. Ein biographisches Lexikon, Teilband 2: M-Z. Wien: Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften 2014 (Studien zur Geschichte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, Band 33), S. 784-785
- Hans Havelka: Der Wiener Zentralfriedhof. Wien: Jugend und Volk 1989, S. 40
- Cajetan Felder: Erinnerungen eines Wiener Bürgermeisters, hg. von Felix Czeike. Wien [u.a.]: Forum Verlag ²1984, Register
- Annemarie Meixner: Der Wiener Gemeinderat 1864-1868. Diss. Univ. Wien. Wien 1975, S. 376
- Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 75
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (Werk- und Literaturverzeichnis)
- Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
Eugen Alexander Megerle von Mühlfeld im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.