Währinger Ortsfriedhof
48° 13' 35.91" N, 16° 20' 20.91" E zur Karte im Wien Kulturgut
Währinger Ortsfriedhof (18., Schubertpark, nach Währinger Straße 123).
Der älteste Währinger Friedhof lag ursprünglich rund um die Währinger Kirche (18., Gertrudplatz). Als man diese 1753 neu erbaute, wurde von der Pfarre Währing ein neuer Friedhof angelegt (Weihe am 24. Februar 1769) und 1820-1830 umgestaltet (Empireportal von Adolf Korompay, 1827; Totengräberhaus und Kapelle, 1829 [Weihe am 2. September]). 1841 wurde der Friedhof erweitert und am 26. April 1873 geschlossen.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der 1912 von der Gemeinde Wien angekaufte Friedhof in eine Parkanlage umgewandelt (Schubertpark, eröffnet am 7. Juni 1925). Sämtliche Bestattungen wurden exhumiert (1924), einige bedeutende Grabsteine sind in einem Hain erhalten geblieben, beispielsweise die von Ludwig van Beethoven und Franz Schubert. Eine Gedenktafel (1923) zwischen den beiden Grabstellen erinnert bis heute daran, dass die beiden Musiker hier ihre erste Ruhestätte fanden.
Friedhofskreuz
Das steinerne Friedhofskreuz, eine christuskreuzbekrönte, aufwirbelnde Wolkensäule mit mehreren figuralen Darstellungen, wurde im Auftrag des Landstraßer Richters Balthasar Muhr († 1723) vom Bildhauer Friedrich Wilhelm Stiehl (Stiller, Still) († 6. November 1732 in Wien im 63. Lebensjahr) für den dortigen Nikolaifriedhof (3. Bezirk) gefertigt (nach anderer Meinung wurde es, aus rein stilistischen Überlegungen, Balthasar Permoser (1651-1732) zugeschrieben, was jedoch wenig wahrscheinlich erscheint und auch in keiner Weise dokumentiert ist). 1784 (andere Angabe 1785), nach Auflassung des Friedhofes, kam es auf Initiative und durch Kauf seitens des in Währing ansässigen Hofjuweliers Josef Friedrich Schwab († 16. August 1785) auf den Währinger Ortsfriedhof. Schwab und seine Familie sollen am Fuße des Monuments begraben worden sein. Auch der Währinger Pfarrer Josef Maynollo (1808-1872) soll hier seine letzte Ruhestätte gefunden haben.
Siehe auch: Währinger Friedhöfe, Währinger Ortsfriedhof (1400-1769), Währinger Allgemeiner Friedhof, Gräberhain Schubertpark, Schubertpark (18, Währing).
Bestattete Personen
Im Wien Geschichte Wiki gibt es 13 Einträge von Personen, die auf diesem Friedhof bestattet sind.
BildName des Bildes | Personenname | BerufBeruf | GeburtsdatumDatum der Geburt | SterbedatumSterbedatum | Grabstelle |
---|---|---|---|---|---|
Anton Johann Beinl | Militärarzt Chirurg | 1749 | 12 Juni 1820 | ||
Franz Clement | Violinvirtuose Komponist Orchesterdirektor | 17 November 1780 | 3 November 1842 | ||
Anton von Doblhoff-Dier | Politiker Ökonom | 10 November 1800 | 16 April 1872 | ||
Johann Martin Fischer | Bildhauer | 2 November 1740 | 27 April 1820 | Gräberhain Schubertpar, Nummer 31 | |
Joseph Fischhof | Pianist Komponist | 4 April 1804 | 28 Juni 1857 | ||
Nikolaus Heurteur | Schauspieler Regisseur | 22 Mai 1781 | 8 März 1844 | ||
Karl von Inzaghi | Obersthofkanzler | 5 Dezember 1777 | 17 Mai 1856 | ||
Ferdinand Mansfeld | Komponist Journalist | 1824 | 11 Juni 1869 | ||
Charles de Moreau | Architekt | 8 Dezember 1758 | 3 November 1840 | ||
Vinzenz Neuling | Gastwirt Bierbrauer | 11 Oktober 1795 | 4 Oktober 1846 | ||
… weitere Ergebnisse |
Quellen
Literatur
- Bezirksmuseum Währing [Hg.]: Unser Währing 2 (1967), Heft 3, S. 26 ff.
- Hermine Cloeter: Häuser und Menschen von Wien. 6. Auflage 1920, S. 219 ff. (Ein Pantheon im Grünen)
- Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 280 ff.
- Franz Knispel: Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien. Wien: Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung 1992, Band 1, S. 60 ff.
- Hans Pemmer: Der Gräberhain im Schubertpark und der ehemalige Währinger Ortsfriedhof. 1949
- Hans Pemmer: Der Gräberhain im Schubertpark und der ehemalige Währinger Ortsfriedhof. In: Bezirksmuseum Währing [Hg.]: Unser Währing 5 (1970), S. 2 ff.
- Hans Pemmer: Schriften zur Heimatkunde Wiens. Festgabe zum 80. Geburtstag. Hg. von Hubert Kaut. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1969 (Wiener Schriften, 29) , S. 257 ff.
- Währing. Ein Heimatbuch des 18. Wiener Gemeindebezirks. Wien: Selbstverlag Währinger Heimatkunde 1923-1925, S. 611 ff.
- Das neue Wien. Städtewerk. Hg. unter offizieller Mitwirkung der Gemeinde Wien. Band 3, Wien: Elbemühl 1926-1928, S. 27 f.