Theodor Steib

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Theodorus Steib, 1651 (Privatbesitz)
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Steib, Theodor
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Steib, Theodorus
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  365955
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 19. Mai 1627
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 8. Juni 1663
SterbeortSterbeort Baden (Schweiz)
BerufBeruf Maler
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Maler, Frühe Neuzeit
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
BildnameName des Bildes Theodorus Steib 1651.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Theodorus Steib, 1651 (Privatbesitz)

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Theodor (Theodorus) Steib, * 19. Mai 1627 Wien (Taufe), Pfarre St. Stephan, † 8. Juni 1663 Baden, Schweiz), (Fuß-)Maler.

Biografie

Theodorus Steib wurde als ehelicher Sohn des Tagwerkers Jacob Steib (auch Staib) aus Uxenhausen in Schwaben und Margarethe Steib, geborene Ernbeer, geboren, die 1623 in der Pfarre St. Stephan geheiratet hatten und beide vor der Heirat ihres Sohnes (14. Juli 1657) verstarben. Theodor Steib wurde ohne Arme und Hände geboren, lernte jedoch mit seinen Füßen Bilder zu malen sowie hölzerne Bilder zu schnitzen. Diese verkaufte er als Kunstwerke auf seiner Wanderschaft und konnte auf diese Weise als "würdiger Armer" Almosen empfangen.

Theodorus Steib, 1652

1651 trug er sich bei einem rund zwei Wochen dauernende Aufenhalt in Regensburg in das Stammbuch der Familie Dornauer ein.[1] Im Dezember 1651 zog er auch auf die Wintermesse in die Reichsstadt Rothenburg, um dort Bilder anzufertigen und zu verkaufen, und war im Februar 1652 auch in Nürnberg. In der Rothenburger Chronik von Sebastian Dehner wird sein Aufenthalt beschrieben:

„In dißer meß war ein Zwerg hier, einer Brabandischen Ellen lang, von Wien bürtig, der zog im Land herumb sich sehen zu laßen; hatte kein Ärm noch Hände, verrichtete alles mit den Fueßen, sitzend. Er hat mit einer Scheer von Papier außgeschnitten allerley künstliche Laubwerk, Adler, Vögel, Jägereybilder, so rein und subtil, daß mans kaum sehen können; er hat mit den Fueßen geßen und getrunken, selber eingeschenket, ein Pistol gespannet, geladen und abgeschoßen. Er gab auch ein künstlichen Maler, wie er denn viel Herren des Raths abcontrafehet; hatte bey sich 3 Diener und ward von einer Statt auf einem Karren im Bett hin- und hergeführet; er gab auch einen guten Schreiber, wie er denn vielen Leuthen in Gegenwart ihrer (ut et ego ipse vide) solche Reyme auf Brieflein geschrieben: Ich Theodorus Deib / Verlohr mein Händt im Mutterleib; Ob ich schon dießes Leiden muß / Schreib ich doch dieß mit meinem Fueß.“[2]

Am 14. Juli 1657 heiratete er in der Wiener Schottenkirche Zu Unserer Lieben Frau Martha Dorweckinger, eheliche Tochter des damals bereits verstorbenen Wiener bürgerlichen Greißlers Hans Dorweckinger und seiner Gattin Cäcilia. Zeugen waren der Schneider Georg Schullner und der Hausmeister im "Zinzerdorferschen Haus" Andreas Schweigheißel.

Am 19. Juni 1658 wurde ihre Tochter Maria Catharina in der Schottenkirche getauft. Paten waren Maria Catharina und Georg Häberl sowie Maria Magdalena Enßbauer. Am 31. Mai 1660 wurde ebenfalls in der Schottenkirche ihr Sohn Georg getauft, dessen Paten Georg Ernreich Enßbauer sowie Maria Catharina und Georg Häberl waren.

Im Mai 1663 reisten Theodor Steib und seine Frau gemeinsam mit zumindest einem ihrer Kinder nach Baden in der Schweiz. Das dort vorhandende Heilwasser zog viele kranke und arme Menschen an, die sich Besserung ihrer Leiden erhofften. Am 8. Juni 1663 starb Steib in Baden, kurz darauf auch sein Kind. In der Folge ließ sich seine Frau Martha am 17. Juni 1663 vom Rat der Stadt Baden eine Bestätigung über den Tod ihres Mannes und des gemeinsamen Kindes ausstellen, dass sie fortan als Witwe lebte. Dieses Dokument ermöglichte ihr auf dem Rückweg nach Wien von anderen Städten und Institutionen als würdige Arme geduldet und unterstützt zu werden.[3]

Das Selbstporträt "Fußmaler" von Theodorus Steib wurde von der Kommission Kulturgutschutz-Deutschland in die Liste "national wertvolles Kulturgut" offiziell aufgenommen.

Quellen

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise