Tullner Kloster

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1290
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner Konrad von Tulln
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  302
GNDGemeindsame Normdatei
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Tullner Kloster (Dominikanerinnenkloster "Zum heiligen Kreuz" in Tulln, Niederösterreich), gestiftet am 31. August 1280 von König Rudolf von Habsburg als Dank für seinen Sieg über Ottokar II. (26. August 1278).

Der österreichische Landschreiber (Leiter des Finanzwesens) Konrad von Tulln (der 1283 in den Dominikanerorden eintrat und um 1287/1293 starb) widmete dem Kloster den größten Teil seines Vermögens. Die Weihe der Klosterkirche erfolgte 1290. Das Tullner Kloster überstand die Wirren der Reformationszeit und mehrere Brände (1491, 1626, 1752), wurde dann aber 1782 durch Joseph II. in ein Ursulinenkloster umgewandelt und 1785 aufgehoben.

Die profanierte Kirche wurde demoliert, das Klostergebäude und die Güter veräußert; auf dem ehemaligen Klosterareal befindet sich seit 1946 das Landeskrankenhaus Tulln. In Wien hatte das Tullner Kloster mehrere Besitzungen, so als Schenkung Konrads von Tulln 1286-1372 das "Langer Keller" genannte Haus 1, Tuchlauben 5 (Seitzergasse 2) und 1280-1295 den Dreifaltigkeitshof am Kienmarkt (1, Judengasse 10-12). 1286-1782 besaß das Tullner Kloster die Ortsherrschaft über Döbling (Oberdöbling); als Wirtschaftshof diente die nachmalige Wertheimsteinvilla.

Lange Zeit wurde geglaubt, dass sich in der Klosterkirche das Herz Rudolfs als Reliquie befunden hätte. Außerdem sollen 17 weitere Mitglieder der kaiserlichen Familie dort begraben sein. Tatsächlich waren in der Habsburger Familiengruft großteils Kinder beigesetzt. Anlässlich des Übergangs des Klostergebäudes in privaten Besitz, wurden die Überreste der Gebeine herausgenommen und im angrenzenden Garten zerstreut verscharrt. Die Überreste, die noch gefunden werden konnten, wurden später in der Dreikönigskapelle in Tulln beigesetzt.

Literatur

  • Anton Kerschbaumer: Das kaiserliche Frauenstift zu Tulln. In: Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien 1873, S. 132 ff.
  • Anton Kerschbaumer: Geschichte der Stadt Tulln. Wien: Kirsch 1874, S. 261 ff.
  • Otto Biack: Geschichte der Stadt Tulln. Tulln: Eigenverlag 21982, S. 69 ff., 486 ff.
  • Gerhard Winner: Die Klosteraufhebungen in Niederösterreich und Wien. Wien: Herold 1967 (Forschungen zur Kirchengeschichte Österreichs, 3), S. 134 ff.
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 2. Teil. Wien ²1951 (Manuskript im WStLA), S. 256