Udo Proksch

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Proksch, Udo
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Prosch, Rudolf; Kichhofer, Serge
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  64979
GNDGemeindsame Normdatei 118833065
Wikidata Q87458
GeburtsdatumDatum der Geburt 29. Mai 1934
GeburtsortOrt der Geburt Rostock
SterbedatumSterbedatum 27. Juni 2001
SterbeortSterbeort Graz
BerufBeruf
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage-NG
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Recherche
Letzte Änderung am 18.10.2024 durch WIEN1.lanm08trj
BestattungsdatumDatum der Bestattung  12. Juli 2001
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Friedhof Heiligenstadt
Grabstelle Teil A, Gruppe TO, Nummer 26B

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Udo Proksch, * 29. Mai 1934 Rostock, † 27. Juni 2001 Graz, Unternehmer, Designer, Betrüger, Mörder.

Biografie

Rudolf ("Udo") Prokschs Eltern, überzeugte Nationalsozialisten, schickten ihren Sohn auf eine NAPOLA-Schule in der Nähe von Bischofshofen, ab Herbst 1945 besuchte er die Hauptschule in Lend (Salzburg). Nach der Pflichtschule absolvierte Udo Proksch eine landwirtschaftliche Ausbildung, arbeitete als Hilfsarbeiter und war Gastschüler am Max Reinhardt Seminar.

Ab 1954 studierte er an der Akademie für angewandte Kunst und begann schon im darauffolgenden Jahr als Brillendesigner zu arbeiten. Seine Entwürfen wurden unter den Markennamen "Viennaline" und "Carrera" vertrieben. Als Designer von Luxus-Accessoires wie "Schmuckbrillen", Seidentücher verwendete er den Pseudonym "Serge Kichhofer" (SK). Für einige seiner Entwürfe erhielt er Designpreise. 1962 wurde Proksch Gesellschafter des "Studio für Werbegestaltung". 1967 bewarb er sich um den Posten des ORF Generalintendanten. Der Waffenfanatiker gründete 1969 den "Verein der Freunde der Senkrechtbestattung".

1972 erwarb er die Konditorei Demel. Im ersten Stock des Lokals traf traf sich die sozialdemokratische Prominenz im "Club 45". 1977 versank der von Proksch gemietete Frachter Lucona im indischen Ozean. Sechs Besatzungsmitglieder starben. Proksch wurde verdächtigt, den Untergang absichtlich herbeigeführt zu haben, um eine hohe Versicherungssumme zu kassieren. Mit Hilfe einflussreicher Freunde aus der Politik gelang ihm 1988 die Flucht nach Manila, wo er sich einer Gesichtsoperation unterzogen hatte. Trotzdem wurde er bei seiner Rückkehr nach Wien erkannt und noch am Flughafen verhaftet. 1991 wurde er zu 20 Jahren und 1992 in zweiter Instanz zu lebenslanger Haft verurteilt. Er starb 2001 nach einer Herzoperation in Graz.

Literatur

  • Ingrid Thurnher: Auf den Spuren des Udo Proksch. Der Zuckerbäcker, der eine ganze Republik verführte. Wien Ecowin 2011
  • Hans Pretterebner: Der Fall Lucona. Ost-Spionage, Korruption und Mord im Dunstkreis der Regierungsspitze. München: Knaur 1989