Union-Baumaterialien-Gesellschaft
Die Gesellschaft konstituierte sich 1873 in der Phase des gründerzeitlichen Baubooms und erwarb mehrere Ziegelwerke in Siebenhirten, Vösendorf, Brunn am Gebirge, Wiener Neudorf, Guntramsdorf die sie erweiterte und modernisierte. Die Betriebe wurden an die Lokalbahn Wien-Guntramsdorf angeschlossen und erhielten dadurch eine Verbindung mit dem Wiener Eisenbahnnetz. Um die Jahrhundertwende erreichten sie eine Jahresproduktion von 110 Millionen Ziegel produziert in 16 selbständigen Fabriken. Damit war das Unternehmen das zweitgrößte seiner Art in Österreich-Ungarn. Hergestellt wurden auch Spezialziegeln. Die Strangfalzziegelfabrik der Gesellschaft war die größte in Europa. Ziegel der Gesellschaft fanden Verwendung beim Bau der Ersten Hochquellenwasserleitung, für die Stadtbahn, die Gaswerke und zahlreiche andere öffentliche Bauten. Im Jahr 1898 waren etwa 2500 Arbeiter beschäftigt. Die jährliche Steuerleistung lag bei rund 200.000 Kronen. Die Gesellschaft wurde im Ersten Weltkrieg von Wienerberger übernommen.
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B75/16: Handelsregister Ges 16/99, Union-Baumaterialien-Gesellschaft
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B75/31: Handelsregister Ges 31/39, Union Baumaterialien Gesellschaft
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B75/63: Handelsregister Ges 63/27, Union Baumaterialien Gesellschaft
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Handelsgericht, B77/4: Handelsregister B 4/71a, Union-Baumaterialien-Gesellschaft
Literatur
- Die Gross-Industrie Oesterreichs. Festgabe zum glorreichen fünfzigjährigen Regierungs-Jubiläum seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. dargebracht von den Industriellen Oesterreichs 1898, Bd. 6, Wien: Leopold Weiss 1898, S. 237.