Urban Dóczi

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Dóczi, Urban
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Orbán von Nagylúcse
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  6753
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt
GeburtsortOrt der Geburt Nagy-Luche, Ungarn
SterbedatumSterbedatum 1492 JL
SterbeortSterbeort Erlau (Eger, Ungarn)
BerufBeruf Administrator des Bistums Wien, Bischof von Raab (Győr), Propst von Fünfkirchen (Pécs, Ungarn), Statthalter in Stuhlweißenburg (Székesfehérvár, Ungarn)
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  katholische Kirche, Katholiken, Erzdiözese Wien, Diözese, Bistum, Erzbistum, Erzdiözese
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 30.08.2022 durch WIEN1.lanm08jan
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle Domkirche Erlau (Eger, Ungarn)

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Administrator des Bistums Wien (1488 bis 1490)
  • Bischof von Raab (Győr, Ungarn) (1481 bis 1486)
  • Bischof von Erlau (Eger, Ungarn) (1486 bis 1491)
  • Statthalter in Stuhlweißenburg (Székesfehérvár, Ungarn) (1490 bis 1492)
  • Propst in Fünfkirchen (Pécs, Ungarn)

Urban Dóczi, alias Orbán von Nagylúcse, * ? Nagy-Luche, Ungarn (? Velyki Luchky, Ukraine; Ungarisch: Nagylucska), † 1493 Erlau, Ungarn, Administrator des Bistums Wien 1488-1490.

Urban Dóczi wurde in Nagy-Luche (? Velyki Luchky, Ukraine; Ungarisch: Nagylucska) geboren, das Geburtsdatum ist unbekannt. Er stand in unterschiedlichen weltlichen Funktionen im Dienst von König Matthias Corvinus und wurde schließlich mit der Propstei Fünfkirchen (Pécs, Ungarn) betraut.

Als Dank für seine Zuverlässigkeit und Treue wurde er von Matthias Corvinus zum Schatzmeister und 1481 zum Statthalter ernannt, außerdem am 5. September 1481 zum Bischof der Diözese Raab (Győr, Ungarn) nominiert. Im Jahr 1487 erfolgte seine Translation ins Bistum Erlau (Eger, Ungarn). Nach der Eroberung von Hainburg, Wien und Wiener Neustadt und der Übernahme der jungen Wiener Diözese durch Matthias Corvinus übergab dieser Bischof Urban Dóczi nach dem Tod Bernhard von Rohrs 1487 die Stelle als Administrator der Diözese Wien, obwohl der ungarische König vorübergehend die Auflösung des Bistums Wien erwogen hatte, jedoch auf Widerstand seitens des hiesigen Klerus gestoßen war. Denn im Zuge der Belagerungen hatte Dócsi dem ungarischen König bedeutende Geldsummen zur Verfügung gestellt. Am 20. April 1488 wurde die päpstlichen Bulle Innozenz VIII. in Wien veröffentlicht, in der die Nominierung bestätigt wurde.

Während seiner Wirkungszeit in Wien erließ Dócsi im Jahre 1489 eine Verordnung, wonach das Fest der Maria Immaculata zum Feiertag erklärt wurde. Dóczi blieb auch weiterhin Bischof von Erlau.

Nach nur knapp zwei Jahren gab Dóczi aufgrund des überraschenden Todes seines Fürsprechers Matthias Corvinus (sechsundvierzigjährig am 6. April 1490 in Wien verstorben) seine Stellung in Wien auf, kehrte nach Ungarn zurück und wurde Statthalter in Stuhlweißenburg (Székesfehérvár, Ungarn), wo er an der Verteidigung der ungarischen Gebiete gegen die Habsburger beteiligt war. Anfang des Jahres 1492 verstarb Urban Dóczi und wurde als Bischof von Erlau in der dortigen Domkirche beigesetzt.

Literatur

  • Franz Loidl: Geschichte des Erzbistums Wien. Wien [u.a.]: Herold 1983, S. 28, 30, 334
  • Franz Loidl / Martin Krexner: Wiens Bischöfe und Erzbischöfe. 40 Biographien. Wien: Schendl 1983, S. 16 f.
  • Johann Weißensteiner: Urban Dóczi. In: Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches. Ein biographisches Lexikon, Band 2: 1448 bis 1648. Hg. von Erwin Gatz / Clemens Brodkorb. Berlin: Duncker & Humblot 1996, S. 135