Verein der Heim- und Hausarbeiterinnen

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Verein
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1902
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 1911
Benannt nach
Prominente Personen
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  47646
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata Q98523627
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Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
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48° 11' 39.66" N, 16° 20' 45.97" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Gründung

Der "Verein der Heimarbeiterinnen und aller im Hause beschäftigten Frauen und Mädchen" ging 1902 aus dem sozialdemokratischen "Verein der Näherinnen" hervor, der es auf keine große Mitgliederzahl gebracht hatte.

Zielgruppe des neuen Vereins waren vor allem jene Frauen, die – neben ihrer hauswirtschaftlichen Tätigkeit – einem Nebenverdienst durch gewerbliche Lohnarbeit nachgehen mussten: Wäscherinnen, Dienstbotinnen, sonstige Heimarbeiterinnen. Sie sollten die Vorteile einer Gewerkschaft genießen können und dadurch enger an die Parteiorganisation gebunden werden.

Gleichzeitig mit der Vereinsgründung wurde der Lese- und Diskutierclub Libertas aufgelöst, um eine Zersplitterung in zu viele Einzelorganisationen zu vermeiden. Anna Boschek, eine der Funktionärinnen von Libertas, setzte sich für die Organisierung der Heimarbeiterinnen ein und wirkte als Verbindung zur Gewerkschaft. Sie fungierte auch als Herausgeberin des Vereinsblattes.

Aufgaben / Probleme

Der Verein bot den Frauen Serviceleistungen wie Stellenvermittlung, unentgeltlichen Rechtsschutz, Auskünfte in Rechtsfragen, einen Entbindungsbeitrag und Unterstützung im Krankheitsfall. Trotz dieser Hilfsangebote war es schwierig, die Heimarbeiterinnen für die sozialdemokratische Frauenbewegung zu gewinnen. Die Mitgliederzahlen des Vereins blieben eher gering, auch wenn sich die Arbeiterinnen-Zeitung wiederholt bemühte, Frauen zum Beitritt zu animieren. [1]

Adelheid Popp erklärte das geringe Interesse damit, dass niemand schwerer zu erfassen sei als jene Frauen, die ihren Beruf in ihrer Wohnung ausübten. Sie seien abgeschlossen von den anderen Arbeiterinnen ihrer Branchen und würden viel schwerer vom Gefühl der Zusammengehörigkeit erfasst. [2]

Der Verein der Heimarbeiterinnen ging schließlich im 1911 gegründeten Verband der Hausgehilfinnen - "Einigkeit" auf.

Literatur

  • Gabriella Hauch: Frauen bewegen Politik. Österreich 1848-1938. Innsbruck [u. a.]: Studienverlag 2009
  • Edith Probst [Hg.]: "Die Partei hat mich nie enttäuscht…". Österreichische Sozialdemokratinnen. Wien: Verlag für Gesellschaftskritik 1989. (Österreichische Texte zur Gesellschaftskritik 41)
  • Walter Göhring: Anna Boschek. Erste Gewerkschafterin im Parlament. Biographie einer außergewöhnlichen Arbeiterin. In: Anna Boschek. Erste Gewerkschafterin im Parlament. Biographie einer außergewöhnlichen Arbeiterin. Hg. von Walter Göhring. Wien: Österreichischer Gewerkschaftsbund 1998, S. 63-180

Weblinks

Einzelnachweise

  1. So zum Beispiel: "An die Leserinnen!" Arbeiterinnen-Zeitung, 6. November 1902, S. 5; "Von der Organisation der Heimarbeiterinnen." Arbeiterinnen-Zeitung, 4. Dezember 1902, S. 6
  2. Adelheid Popp: Der Weg zur Höhe, Wien 1929, S. 94-95