Verlag Karl Schusdek

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Verlag
Datum vonDatum (oder Jahr) von 24. April 1923
Datum bisDatum (oder Jahr) bis 22. Mai 1942
Benannt nach Karl Schusdek
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Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  69557
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Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
  • 5., Stolberggasse 21

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48° 11' 11.06" N, 16° 21' 40.03" E  zur Karte im Wien Kulturgut

1919 gründete Karl Schusdek (fallweise auch: Schustek) die "Versandbuchhandlung Schusdek“. Im Juli 1921 erwarb ereine Konzession zum Betrieb des Verlags- und Versandbuchhandels mit Ausschluss des offenen Ladengeschäftes. Als Sitz des Unternehmens ist die Adresse Wien-Margareten, Stolberggasse 21 in den Akten verzeichnet. Noch im gleichen Jahr erschienen die ersten Publikationen im Verlag Karl Schusdek, wobei aber der Versandbuchhandel tragendes Element der Firma blieb. Erst am 24. April 1923 wurde die "Karl Schusdek Verlags- und Versandbuchhandlung Ges.m.b.H." in das Wiener Handelsregister eingetragen. Bereits zwei Jahre später stellte der Verlag die Produktion wieder ein, wurde aber erst im April 1938 gelöscht.

Die in die Jahre 1921 bis 1925 fallenden Veröffentlichungen des Verlags fallen zu etwa einem Viertel in den Bereich Belletristik. Die restlichen Titel umfassen vor allem populärwissenschaftliche Werke, insbesondere aus der Feder des Volksaufklärers Joseph Carl Schlegel. Von ihm stammt der Bestseller "Die Hygiene der Ehe. Der Weg zu Liebes- und Eheglück", der in einer Gesamtauflage von über 100.000 Exemplaren erschien. Wegen Schusdeks Vorliebe für "schlüpfrige" Texte galt er manchen als Verleger von Pornographie. Zu diesem Ruf trugen auch die Produktion einer deutschen Übersetzung von Paul Marguerittes Bestseller "La Garçonne" ("Die Junggesellin"), von Erwin Weills Roman "Der Palast zu den tausend Wonnen" sowie von Fortuné Paillots "Das frische Fleisch" und von Victor Marguerittes "Le Compagnon" ("Gefährten") bei. 1925 folgte ein weiterer Bestseller von Edmond de Goncourt, "Die Dirne Elisa" in deutscher Übersetzung von Rudolf Brettschneider.

zwischen 1927 und 1930 erschien in unregelmäßigen Abständen die Publikation "Schusdeks Magazin", das einerseits als Werbemittel für Schusdeks Versandbuchhandel fungierte, andererseits aber auch Lyrik und kurze Erzählungen in deutscher Übersetzung enthielt.

Quellen

  • Wiener Stadt- und Landesarchiv: Handelsgericht Wien, Register A, Band 2, pagina 57a
  • Zehn Jahre Schusdeks Verlag. Von einem Mitarbeiter. In: Schusdeks Magazin, Nr. 7 [Dezember 1929], S. 2-3

Literatur

  • Hermann Staub: Indische Liebeskunst obszön? Karl Schustek verlegt das Kamasutram. In: Christine Haug/Johannes Frimmel/Anke Vogel [Hg.]: Erotisch-pornografische Lesestoffe. Das Geschäft mit Erotik und Pornografie im deutschen Sprachraum vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Wiesbaden: Harrassowitz, 2015, S. 183–205

Weblinks