Viktor Christian Schmitt
Viktor Christian Schmitt, * 24. November 1844 Frankfurt am Main, † 23./24. Februar 1900 Wien, Sänger (Tenor).
Biografie
Seine Großmutter Maria Theresia Schmitt-Klemm († 1856) stammte aus Wien und wirkte viele Jahre als Sängerin und Schauspielerin am Stadttheater Frankfurt am Main. Nach seiner Ausbildung bei Louis Baumann in Frankfurt am Main debütierte Schmitt 1865 als Gomez in Konradin Kreutzers "Das Nachtlager in Granada" am Stadttheater Freiburg/Breisgau. Anschließend war er am Hoftheater Dessau, danach an den Stadttheatern in Lübeck, Mainz, Bremen, Hamburg und Breslau (Wrocław) engagiert. Am 17. August 1875 debütierte er als Jonas in Giacomo Meyerbeers "Der Prophet" an der Wiener Hofoper und war danach Ensemblemitglied bis zu seinem Tod. Er sang unter anderem in Opern von Richard Wagner in "Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg" Walther von der Vogelweide, später Heinrich der Schreiber; David später auch Kunz Vogelsang in "Die Meistersinger von Nürnberg"; in "Rienzi" den Baroncelli und in den Erstaufführungen der Opern "Das Rheingold" und "Siegfried" den Mime. Er wirkte auch in Uraufführungen mit, unter anderem als Schneider in Sigmund Bachrichs "Heini von Steier" (26. März 1884), als Derwisch in "Fata Morgana" (30. März 1886) von Josef Hellmesberger (der Jüngere) und als Michele in Eduard Schütts "Signor Formica" (19. November 1892). Daneben verkörperte Schmitt eine Vielzahl kleinerer Rollen, die er nicht nur sängerisch sondern auch schauspielerisch überzeugend darstellte.
Literatur
- K. J. Kutsch/Leo Riemens: Großes Sängerlexikon (4., erweiterte und aktualisierte Auflage. Unter Mitarbeit von Hansjörg Rost) Band 6. München: K. G. Saur 2003
- Wilhelm Kosch: Deutsches Theater-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Band 3. Bern: Francke Verlag 1992
- Abendpost. Beilage zur Wiener Zeitung, 24.02.1900, Nr. 45, S. 19 (S. 3)
- Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Leipzig: Paul List 1903