Waldandacht (17, Maria Einsiedeln)
48° 15' 15.13" N, 16° 16' 49.00" E zur Karte im Wien Kulturgut
Waldandacht (17., Maria Einsiedeln), Kapelle. Der Hernalser Fabrikant Fernau stiftete (nach einem unverletzt überstandenen Unfall 1869) ein Marienbild, das am Waldrand an einer Föhre befestigt wurde. Als in der Folge an diesem Ort häufiger Marienandachten stattfanden und auch andere Heiligenbilder angebracht wurden, stiftete der Hernalser Industrielle Thaner 1881 für die „Waldandacht" Bänke und Betstühle, doch wurde die Gegend bald jahrmarktmäßig verunstaltet. Der Grundbesitzer (Fürst Schwarzenberg) ließ wieder Ordnung schaffen und stellte eine von einer Wohltäterin gestiftete Marienstatue auf.
Als nach dem Ersten Weltkrieg in der Umgebung Schrebergärten und Siedlungshäuser entstanden und man ab 15. August 1931 bei der Waldandacht Gottesdienste abhielt, wurde mit Hilfe von Spenden 1936 mit dem Bau einer (auch witterungsunabhängigen) Kapelle begonnen (Pläne Hans Sluka, Altarbild „Unsere liebe Frau von Monte Serrato"). Die Kapelle wurde durch Weihbischof Franz Kamprath geweiht.
Nach Beschädigung durch Fliegerbomben im Zweiten Weltkrieg wurde die Kapelle von Georg Lippert neu errichtet (Weihe 1947 durch Kardinal Theodor Innitzer). Den Altar überragt eine Nachbildung das Gnadenbilds der „Schwarzen Madonna" von Maria Einsiedeln (Schweiz). Altar und Leuchter schuf Jakob Adlhart der Jüngere (Hallein), rechts vom Eingang steht die Statue des Schweizer Nationalheiligen Nikolaus von der Flüe. Der erkennbare Bezug zur Schweiz versteht sich als Dank für die Hilfe der Schweizer Caritas nach dem Zweiten Weltkrieg.
In Folge von Wasserschäden wurde die Kapelle renoviert und 1989 durch Erzabt Franz Bachler geweiht.
Literatur
- Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 353 f.
- Helmut Kretschmer: XVII. Hernals. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 17), S. 43 f.