Walter Hacker

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Hacker, Walter
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  45092
GNDGemeindsame Normdatei 1212822137
Wikidata Q102180440
GeburtsdatumDatum der Geburt 26. Jänner 1917
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 10. März 1987
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen) Sozialdemokratische Partei Österreichs
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Verein für Geschichte der ArbeiterInnenbewegung
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource 
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Walter Hacker, * 26. Jänner 1917 Wien, † 10. März 1987 Wien, sozialdemokratischer Parteifunktionär und Publizist.

Biografie

Politisches Engagement und Emigration

Geboren in eine sozialdemokratisch gesinnte Familie, engagierte sich auch Walter Hacker bereits während seiner Gymnasialzeit politisch in der sozialdemokratischen Bewegung. Er gehörte etwa der Währinger Bezirksgruppe des "Verbands Sozialistischer Mittelschüler" an. Hacker wurde in der Folge Mitglied der illegalen Gruppe der so genannten "Achtzehner" (benannt nach dem 18. Wiener Gemeindebezirk Währing) um Joseph Simon. Nach den Februarkämpfen 1934 wurde er führendes Mitglied des "Georg-Weissel-Bundes", der sich 1935 mit der "Revolutionären Sozialistischen Jugend" vereinte. Nach Ablegung der Matura inskribierte Hacker an der Universität Wien, wurde jedoch während der Zeit des austrofaschistischen "Ständestaats" aus politischen Gründen vom weiteren Studium an den österreichischen Hochschulen ausgeschlossen und inhaftiert. Im Jahr 1938 aus der Haft entlassen, emigrierte Hacker zunächst über die Schweiz nach Frankreich und 1939 weiter nach England, wo er zunächst als Angehöriger eines Feindstaates interniert wurde. 1941 fand er als Fabrikarbeiter einer erste Anstellung, 1942 bis 1943 war er stellvertretender Europa-Redakteur der "British United Press". Im Jahr 1944 arbeitete er für die Nachrichtenagentur Reuters, ehe er im Verband der britischen Armee erst nach Italien übersetzte und 1945 schließlich nach Österreich zurückkehrte.

Politische Karriere nach 1945

In Wien wurde Hacker nach dem Zweiten Weltkrieg Mitglied der SPÖ und gründete gemeinsam mit dem späteren Botschafter Ernst Lemberger die "Sozialistische Korrespondenz", den Pressedienst der SPÖ. Nebenher studierte Hacker Ethnologie, Afrikanistik und Psychologie an der Universität Wien. In den 1950er Jahren übersiedelte Hacker zum Tageszeitungsjournalismus und fungierte von 1956 bis 1963 als stellvertretender Chefredakteur des "Neuen Österreich". Nach dessen Einstellung wurde er vom damaligen Außenminister Bruno Kreisky in den diplomatischen Dienst geholt, wo er an der neu errichteten Botschaft in Nigeria im Rang eines Spezialattachés tätig war. Nach der Wahl Kreiskys zum Vorsitzenden der SPÖ im Jahr 1967 kehrte Hacker als Chefredakteur zur "Sozialistischen Korrespondenz" zurück. 1971 wurde Hacker für seine publizistische Arbeit der Berufstitel "Professor" verliehen. Als Nachfolger von Karl Czernetz wurde Hacker im Jahr 1976 in die Funktion des Internationalen Sekretärs der SPÖ berufen. Aufgrund seines intensiven Engagements auf dem Gebiet der internationalen Abrüstung bestellte ihn die Sozialistische Internationale zum Sekretär ihres Abrüstungsbeirates. Zahlreiche Resolutionen dieses Gremiums gingen in der Folge auf seine Initiative zurück, so etwa der "Wiener Appell" zur Abrüstung im Oktober 1985.

Werke

  • Erster Bericht aus dem Jahre Null. In: Die Zukunft 9/1979, S. 12-18
  • Übersetzer von: Leopold Infeld: Sketches from the past. Leben mit Einstein. Kontur einer Erinnerung. Wien [u.a.]: Europaverlag 1969
  • Der ORF und die griechische Diktatur. Eine Dokumentation zum Fall Dr. Gstrein. Zusammengestellt von Walter Hacker. Wien: Klub der Sozialistischen Abgeordneten und Bundesräte 1969
  • Übersetzer von: Tom Mboya: Freedom und after? Freiheit – und nachher? Ein Kontinent ringt um die Zukunft. Wien [u.a.]: Europaverlag 1966
  • Gem. mit Anton Fellner [Hg.]: Warnung an Österreich: Neonazismus. Die Vergangenheit bedroht die Zukunft. Wien [u.a.]: Europaverlag 1966


Walter Hacker im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.