Wasserwerk Moosbrunn
48° 1' 17.58" N, 16° 26' 51.70" E zur Karte im Wien Kulturgut
Das Wasserwerk Moosbrunn in Niederösterreich ist Ausgangspunkt der Dritten Wiener Wasserleitung und dient der Sammlung und Zubereitung des Grundwassers der Mitterndorfer Senke zum Zwecke der Weiterleitung als Trinkwasser nach Wien. Moosbrunn liegt im Norden der Mitterndorfer Senke, einem der größten Grundwasservorkommen Europas. Der Bau des Werkes wurde 1998 genehmigt und 2006 abgeschlossen. Das Grundwasser wird mithilfe zweier Horizontalfilterbrunnen gehoben, dabei können bis zu 64.000 m³ täglich gefördert werden. Darüber hinaus ist das Werk mit einer Wasseraufbereitungsanlage ausgestattet, da das Grundwasser mit chlorierten Kohlenwasserstoffen verunreinigt wurde; die Anlage garantiert, dass die Wasserqualität aus Moosbrunn gleichwertig wie jene aus der Ersten und Zweiten Hochquellenleitung ist. Das Wasserwerk beinhaltet außerdem einen der zwei Wasserbehälter, die außerhalb der Stadt liegen.
Unweit des Wasserwerks, das die Stadt Wien versorgt, steht ein weiteres Wasserwerk. Dieses versorgt die Gemeinde Mödling schon seit 1904, seit 1926 gibt es ein Abkommen der wechselseitigen Wasserentnahme zwischen Wien und Mödling. Dieses erlaubt der Gemeinde Wien im Falle von Wasserknappheit, Wasser von der Leitung Moosbrunn-Mödling zu beziehen, umgekehrt kann Mödling im Ernstfall Wasser aus der Ersten Hochquellenleitung beziehen. Dieses Abkommen ist mit dem Bau eines eigenen Werks in Moosbrunn durch die Stadt Wien sowie der Konsolidierung der Wasserversorgung Mödlings durch Erschließung weiterer Quellen obsolet.
Literatur
- Heinz Flamm, Die Wiener Schule der Wasser-Hygiene nach dem 2. Weltkrieg bis heute. In: Wiener Medizinische Wochenschrift (2010), S. 419-430.
- Stadtgemeinde Mödling [Hg.], Broschüre Mödlinger Jahr des Wassers, 2004.