Weber
Erste schriftliche Belege für das Gewerbe der Weber in Wien stammen aus dem Jahr 1290; ihnen oblag die Verfertigung von Rohgewebe, zunächst aus Tierhaar und Pflanzenfaser, ab dem 14. Jahrhundert auch aus der über Venedig eingeführten Baumwolle. Zwischen Tuchwebern und Tuchbereitern kam es wiederholt zu Konflikten, die mit der Integrierung der Weber ins Gewerbe der Tuchbereiter Ende des 15. Jahrhunderts zu einem Ende kamen.
Siehe auch Tucherzeugung.
Weber ist zudem ein häufiger Familienname (siehe Personen).
Wappen
1904 hat der Heraldiker Hugo Gerard Ströhl Wappen der Genossenschaften vorgelegt, die zur künstlerischen Innenausstattung der Versorgungsheimkirche dienten. Das Wappen der Weber hat folgendes Aussehen:
In Blau ein silbern geänderter, roter Schild mit einem silbernen Tatzenkreuz, dessen oberer Arm zugespitzt ist. Das Herzschildchen ist von drei goldenen Weberschützen beseitet.
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Innungen und Handelsgremien: Weber: Leinen- u. Barchentweber
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Innungen und Handelsgremien, U: Urkunden: Gesamtserie aller Innungen (enthält Urkunden der Leinen- und Barchentweberinnung)
Literatur
- Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904, Taf. IV
- Jakob Dont [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 31, Taf. IV
- Jakob Ebner: Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin / Boston: de Gruyter 2015, S. 815 f.
- Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 152