Wechselbänke
Tische im Freien, bei denen berufsmäßige Wechsler in- und ausländische Münzsorten umtauschten. Sie befanden sich ursprünglich (nachweisbar 1330-1393) vor dem Haus 1, Hoher Markt 3, dann übersiedelten sie auf die Brandstatt (gegenüber der Westfront des Stephansdoms), wo sie ab 1421 nachweisbar sind. Im Zuge einer baulichen Umgestaltung der Brandstatt (1560) wurden die damals hier bestehenden acht Wechselbänke von der Stadt Wien erworben; ein städtisches Wechselamt wird 1561 erwähnt. 1564 kommt das Wechselamt in der Rechnung nicht mehr vor.
Die Wechselbänke und das Wechselamt waren notwendig, da die Münzen seit der Mitte des 14. Jahrhunderts, vor allem unter Kaiser Friedrich III. derart schlecht waren, dass sie manchmal jährlich geprägt werden mussten.
Literatur
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 3. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 755 f.
- Richard Perger: Der Hohe Markt. Wien [u.a.]: Zsolnay 1970 (Wiener Geschichtsbücher, 3), S. 57 f. (Hausgenossen, Münzmeister).