Wien 2, Straßenbelag (1865)
Der Bezirksplan zeigt die Straßenpflasterung des 2. Bezirks, Leopoldstadt, im Jahr 1865. Händisch eingezeichnet sind die unterschiedlichen Arten der Straßenbeläge. Unterschieden wird zwischen Würfelsteinpflaster, ordinärem Pflaster und Schotterstraßen. Für 1865 zeigt sich, dass weite Teile des 2. Bezirks, vor allem im Bereich um den Augarten, den Praterstern und den Tabor, noch ungepflastert waren. Die Hauptverbindungen Praterstraße und Taborstraße werden als gepflasterte Äriarial-Straßen (staatliche Straßen) wiedergegeben.
Der meistverbreitete und höchstwertige Straßenbelag war das Würfelsteinpflaster. Seit 1826 wurden würfelförmig behauene Granitsteine (meist aus der Umgebung von Mauthausen) zur Straßenpflasterung verwendet, wobei die Fugen mit Sand ausgefüllt wurden. Dieses Pflaster für Wien war in Europa einzigartig. Ab den 1870er Jahren setzten sich jedoch zunehmend Asphaltbeläge durch, die jedoch erst ab der Mitte des 20. Jahrhunderts flächendeckend das Stadtbild prägten.
Der Plan ist Teil der Zusammenstellung Anstalten und öffentliche Einrichtungen der Stadt Wien, die 1865 erschien und sämtliche Aspekte der Stadtverwaltung in Plänen darstellt.
Neben dem hier wiedergegebenen Bezirksplan mit der Einzeichnung unterschiedlicher Straßenbeläge und -pflasterung findet sich im Werk jeweils ein ähnlicher Plan zu den anderen Bezirken (alle abrufbar unter: WStLA, Kartografische Sammlung, P1: 249.45).