Wiener Akropolis

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zum Eintrag
Datum vonDatum (oder Jahr) von
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 25.08.2014 durch WIEN1.lanm09bur

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst!


In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts tauchte der Gedanke auf, eine Gedächtnisstätte für bedeutende Männer aus Wissenschaft und Kunst zu errichten, wobei die Akropolis in Athen, das Pantheon in Rom und S. Croce in Florenz als Vorbilder genannt wurden. Im Zuge der Ringstraßenplanung entstanden mehrere Projekte; so schlug Theophil Hansen vor, eine Art Ruhmeshalle auf erhöhtem Plateau gemeinsam mit dem Staatsmuseum zu planen. Schon zuvor hatte man hinter der Votivkirche eine Ruhmeshalle geplant, die aber nicht zur Ausführung kam. Der Bau des Arsenals bot dann Gelegenheit, wenigstens auf militärischem Sektor eine derartige Ruhmeshalle zu erbauen. Der Kulturhistoriker Richard Kralik griff 1882 einen bereits 1877 von Guido Leist gemachten Vorschlag auf, eine Ruhmeshalle auf dem Leopoldsberg anlässlich der 200. Wiederkehr der Türkenentsatzschlacht (1883) zu errichten; 1903 kam er auf diesen Gedanken nochmals zurück. Der 80. Geburtstag Franz Josephs ließ 1910 den Gedanken neuerlich aufleben, auch Lueger ließ sich überzeugen, und am 18. August 1910 sollte der Grundstein gelegt werden; der Tod Luegers (10. März 1910) ließ die Idee wieder in Vergessenheit geraten. Am 8. Jänner 1915 schrieb jedoch der Wiener Stadtrat einen Wettbewerb für eine österreichische Ruhmeshalle aus, die im Weichbild der Stadt geplant werden sollte. Unter deutschnationalen Gesichtspunkten kam auch die nationalsozialistische Stadtverwaltung auf einen ähnlichen Gedanken; sie beabsichtigte, südlich des Donaukanals bei der Ruprechtskirche ein „Siegesmal" (in der Art des römischen Viktor-Emanuel-Denkmals) zu errichten, von dem sich der Blick über ein auf dem Areal der völlig abgerissenen Leopoldstadt (zwischen den imaginären Verlängerungen der Ringstraße bei der Aspern- und der Augartenbrücke) zu schaffendes monumentales Parteiforum öffnen sollte.

Literatur

  • Wolfgang Mayer: Die städtebauliche Entwicklung Wiens bis 1945 (Katalog 1978), S. 103 f.