Wilhelm Jaruska
Wilhelm Jaruska, * 26. Juli 1916 Wien, † 2. Dezember 2008 Wien, Maler, Grafiker, Lehrer.
Biografie
Nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule in Wien von 1936 bis 1938 musste Wilhelm Jaruska Kriegsdienst leisten. Die Wehrmacht setzte ihn in Frankreich, Jugoslawien und Russland ein. Nach dem Krieg heiratete er Alice Essler (* 29. Oktober 1907, best. 4. Februar 1994) und war als Gebrauchs- und Kunstgrafiker tätig. 1954 bis 1977 unterrichete er an der heutigen Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt (HGBLVA) in Wien, meist "die Grafische" genannt. Parallel dazu studierte er an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Albert Paris Gütersloh und schloss 1959 mit dem Diplom als akademischer Maler ab.
Die meiste Zeit seines Lebens war Wilhelm Jaruska neben seiner Lehrtätigkeit als freischaffender Maler und Grafiker tätig. Seine Arbeitsgebiete umfassten Portraits, Design, Plakate, Wandmalerei, Kinderbuch-Illustrationen, Entwürfe für Mosaike und Beton-Glasfenster. Jaruska war häufig Auftragnehmer von Helmut Krebs und seinem Team beim 1967 gegründeten Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien, der Interessenten unter anderem mit Faltprospekten über Bauvorhaben, z. B. über den U-Bahn-Bau, informieren wollte. Plakate für die Wiener Messe, die Olympischen Winterspiele 1964 in Innsbruck und die Wiener Festwochen gehörten ebenfalls zu seinen Aufträgen.
Die offizielle Dokumentation zum um 1955 errichteten Gemeindebau in Wien 15., Oeverseestraße 13 - 19, vermerkt: An einer der Hausfassaden in der Pilgerimgasse ist das monumentale Mosaikbild "Herbstliches Maisfeld" von Wilhelm Jaruska zu finden.[1] Jaruska arbeitet auch als Illustrator von Kinderbüchern. Im Jahr 1963 erhielt er den Illustrationspreis der Stadt Wien für seine Bilder zu dem Buch "Alle meine Pferde" von Alexis Steiner.
Jaruska hatte zwei Töchter (Livia malte er 1957 "im Gitterbett"). Er bewohnte mit seiner Familie[2] - ein atelierartiges Siedlungshaus der Stadtverwaltung in der 1950 erbauten Siedlung Stadlau, 22., Löwenzahngasse 17b.
Teilnachlass in der Österreichischen Nationalbibliothek.
Die Galerie Roland Widder, 1., Johannesgasse 9-13, publizierte 2019 einen 64-seitigen Katalog über Wilhelm Jaruskas künstlerisches Lebenswerk, das zum beträchtlichen Teil zum Kauf angeboten wird. Im Katalog bezeichnete Hannes Etzlstorfer Jaruska als "poetischen Chronisten bewegter Zeiten".[3]
Ausstellungen
- 1960 Malerei und Graphik, Litschau im Waldviertel
- 1971 Gesamtwerkschau im Österreichischen Museum für Angewandte Kunst, Wien
- 1972 Zeichnungen aus Frankreich, Galerie im Pressehaus, Wien Malerei und Graphik, Siemenshaus in Erlangen, Deutschland
- 1978 Malerei und Graphik, Litschau im Waldviertel
- 1979 Malerei und Graphik, Galerie Würthle, Wien
- 1983 Malerei und Graphik, Galerie 83, Unterloiben, NÖ
- 1984 Malerei und Graphik, General Motors Austria, Wien Aspern Malerei und Graphik, Österreichische Länderbank, Wien
- 1985 Zeichnungen, Aquarelle, Gouachen, Ölbilder und Druckgraphik, Fernmelde Monteurschule, Wien
- 1989 Malerei und Graphik „Land um Litschau“, Litschau im Waldviertel
- 1991 Malerei und Graphik, Akte, Litschau im Waldviertel
- 2019 (siehe oben)
Einzelnachweise
- ↑ Herbstliches Maisfeld, Gemeindebau 15., Oeverseestraße 13 - 19, Bauteil an der Pilgerimgasse 10 - 20, Schmalseite der Stiegen 13 und 14
- ↑ Kunsthandel Widder: Wilhelm Jaruska; Bibliothek der Provinz, Wien 2019, S. 61
- ↑ Ebenda, S. 3