Wilhelm Schwarz-Senborn
Wilhelm Freiherr von Schwarz-Senborn, * 12. Juni 1816, † 4. August 1903 Mödling, Niederösterreich (Hietzinger Friedhof), Diplomat.
Biografie
Wilhelm Freiherr von Schwarz-Senborn studierte technische Chemie (Dipl.-Ing.), wurde dann jedoch Sekretär des Niederösterreichischen Gewerbevereins und bemühte sich in dieser Funktion um die Förderung der österreichischen Industrie. 1848 trat er in das neugegründete Handelsministerium ein, war dann kurze Zeit erster Sekretär der neu errichteten Handels- und Gewerbekammer, wurde aber von Brück ins Handelsministerium zurückgeholt, in dem er im Statistischen Bureau arbeitete. Seine Sprachkenntnisse und die wirtschaftlichen Fähigkeiten veranlassten ihn, sich dem neu gestalteten Konsularwesen zuzuwenden. In die Zeit seiner Tätigkeit in London fiel die dortige Weltausstellung (1862), bei der er die österreichischen Industriellen in hervorragender Weise präsentierte. Als Hofrat und Direktor der Commerz-Kanzlei an die Österreichische Botschaft in Paris versetzt, setzte er seine Tätigkeit zum Wohle der österreichischen Industrie fort, sodass es naheliegend war, ihn, als für 1873 eine Weltausstellung in Wien geplant wurde, zum Generaldirektor derselben einzusetzen; von der Wirtschaft hoch gelobt, wurde er jedoch vom Wiener Bürgermeister Cajetan Felder kritisch beurteilt. 1874 wurde Schwarz-Senborn außerordentlicher Gesandter Österreich-Ungarns in den USA. Großkreuz Franz-Joseph-Orden (8. Juli 1873).
Quellen
Literatur
- Felix Czeike [Hg.]: Cajetan Felder. Erinnerungen eines Wiener Bürgermeisters. Wien: Forum 21984, Register
- Heinrich Frauberger: Biographisches Lexikon der Wiener Weltausstellung. Wien: Selbstverlag 1873
Wilhelm Freiherr von Schwarz-Senborn im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.