Wo die Kuh am Brett spielt
Wo die Kuh am Brett spielt (1., Bäckerstraße 12; auch "Wo der Wolf mit der Kuh am Brett [Backgammon] spielt").
Ende des 14. Jahrhunderts besaß das damalige Haus der spätere Bürgermeister Konrad Vorlauf, im 15. Jahrhundert folgten Angehörige anderer namhafter Bürgergeschlechter.
Um die Mitte des 17. Jahrhunderts dürfte jenes Fassadenfresko entstanden sein, das bis Ende des 18. Jahrhunderts an der Hauswand zu sehen war und durch eine Aufschrift erläutert wurde. Es dürfte sich, im Gegensatz zu Deutungen aus dem 19. Jahrhundert, um eine Satire auf den Protestantismus handeln. In der Zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts kam ein Teil des Hauses an Charlotte Gräfin Nimptsch (1769 Alleinbesitzerin) und blieb bis ins 20. Jahrhundert in der Hand ihrer Erben (Nimptschpalais). Im Zuge einer Hausrenovierung wurde um 1980 das durch neueren Putz verdeckt gewesene Fresko wieder sichtbar; es wurde restauriert.
Literatur
- Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 21
- Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 391 f.
- Emmerich Siegris: Alte Wiener Hauszeichen und Ladenschilder. Wien: Burgverlag 1924, S. 46 f.
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 443